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Hohn als ernsthaftes Interesse herauszuhören. Er ging auf Helgers Zwischenbemerkung nicht ein.

„Ich habe Marga damals sehr nachdrücklich gewarnt. Dann schieden wir nach einem Gespräch, das kein seichtes Geplauder gewesen, – dann traf ich Marga hier wieder.“ Seine Versuche, Marga zu retten, als die Maryland sich schon anschickte, für immer zu versinken, verschwieg er, – es hätte nach Selbstlob aussehen können, und Helger war doch offenbar willens, hier sehr scharf zu kritisieren. „Ich gebe zu, ich liebe das Mädchen, aber nie habe ich an diese Neigungen Hoffnungen geknüpft oder Wünsche damit verbunden! Heute, als Marga sich vom Hause entfernte, folgte ich ihr, um sie notfalls zu schützen. Die Folge bewies, daß dieser Schutz nötig war. Sie rief um Hilfe, und da sie fast unbekleidet war und ein übertriebenes Schamgefühl besitzt, wies sie meine Hilfe nur deshalb zurück. Aber sie wurde ohnmächtig und kam erst hier wieder zur Besinnung. Ihr Blick traf mich und sie schickte mich fort – aus Scham, sehr leicht verständlich bei einem Wesen, das so rein empfindet.“

Er schwieg Sekunden.

„Sie wollte mich nicht länger an ihrem Krankenbett dulden, und da beging ich einen Fehler, Helger. An meiner Person war nichts gelegen, aber ich glaubte, sie nicht Pei Feng allein überlassen zu können. Und da machte ich einen Fehler und gab mein trauriges Geheimnis preis, um ihr

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 213. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/213&oldid=- (Version vom 1.8.2018)