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Hier hinein, – so, hier sind wir unter uns!“

Er lehnte sich gegen den Tisch des Wohngemaches und musterte Brack eine Weile so durchdringend, daß sich schon allein hierdurch die Szene immer mehr zuspitzte, denn auch Bracks Nerven versagten nun, und er fuhr den anderen grob an. „Was gibt es an mir so Sonderbares zu sehen?! Glauben Sie mir nicht?! Oder was sonst?!“

Die beiden Männer waren plötzlich wie Kampfhähne. Ihre Blicke fraßen sich ineinander fest, – in diesen Blicken war nur gegenseitige unverhohlene Abneigung zu lesen.

„Oho!“ meinte Helger zwischen den kaum geöffneten Lippen hindurch. „Oho, – ob ich Ihnen glaube?! Nein!! Ich bin nun zu einer ganz anderen Überzeugung gelangt! Vorher nur eine Frage, Brack, sind Sie verheiratet?! Ja oder nein? Kurz und bündig!“

Tim Brack schoß zuerst das Blut bis zur Stirn und ebbte dann wieder zurück. Bleich stand er da, aber er senkte den Kopf nicht mehr. Noch soeben hatte er es getan, und Helger mochte daraus falsche Schlüsse gezogen haben, doch diese Schlüsse waren falsch! Tim Brack wußte das am besten. Seine scheinbare Befangenheit, Verwirrung und sein Ausweichen vor den harten, forschenden und ungläubigen Blicken des anderen waren verborgenen Quellen entsprungen, die Helger nirgends in ihm, in Tim Brack, vermuten konnte.

Diese Quellen mußte er nun aufdecken. Die

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 209. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/209&oldid=- (Version vom 1.8.2018)