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„Hören Sie mal, Brack – stimmt das auch?! Sie wird Ihnen doch nicht so glatt ins Gesicht gesagt haben: Scheren Sie sich raus, ich schäme mich! Das ist doch einfach unmöglich!“

Tim Brack nickte schwerfällig. „Nein – so direkt sprach sie es nicht aus, aber sie verkroch sich unter die Decke und stöhnte nur, sie wolle niemand außer Pei Feng sehen, und als ich ihr herzlich zuredete, wurde es noch ärger!“

„Ach was, – ich werde mit ihr sprechen, – auf mich wird sie hören! Lächerlich, die ganze Geschichte!“

Er machte Miene, den schweren Mattenvorhang zu lüften und einzutreten. Brack war urplötzlich wie umgewandelt. Jetzt faßte er Helgers Arm mit eisernem Druck. „Sie werden das nicht tun! Sie verträgt keine Aufregungen, das Herz ist zu schwach, – bleiben Sie, Helger, setzen Sie nicht den Erfolg unserer Bemühungen wieder aufs Spiel, – Sie bleiben, – Pei Feng als Pfleger genügt!“

Aus Helgers tiefliegenden Augen traf den Oberheizer ein langer merkwürdiger Blick. Tastendes Mißtrauen lag darin, – sehr bald offenes Mißtrauen, denn Brack wich diesem Blick aus, schaute zu Boden und kaute nervös und sichtlich verlegen an seinen Lippen.

„Ach so – ach so –!“ meinte Helger gepreßt und zog Brack von der Türöffnung fort. „Kommen Sie mal mit, mein Lieber. Mit Ihnen möchte ich mich unter diesen Umständen sofort auseinandersetzen.

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/208&oldid=- (Version vom 1.8.2018)