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See nicht bei Stürmen diese Reste wegspült, – von gestrandeten Schiffen gelangen Tiere auf die Atolle und suchen dort ihr Leben zu fristen: Auf die Art sind Schafe, Ziegen, Schweine, sogar Affen und Rinder in Gegenden geraten, wo sonst nur die Ratten das Atoll beherrschten und die Würmer …!!

Gerade diese Korallenwürmer, sie leben innerhalb der Korallenbauten unsichtbar zumeist – haben den Forschern viel zu raten aufgegeben. Die von der Brandung am Außenstrande bespülten Felsen bergen ungezählte dieser dicken und häßlichen Würmer, viele davon von Handlänge und größer. Bricht man eine Zacke der Korallen ab, so findet man alle Öffnungen dieses porösen Gebildes mit Würmern durchsetzt. Wovon leben sie? Die Frage ist schwer zu beantworten. Einige Gelehrte behaupten, sie ernähren sich von dem Unrat der winzigen Korallentierchen, andere meinen, das Meer spende ihnen die Nahrung. Würde es sich um kleine Würmer handeln, klänge das einleuchtend, aber ein Geschöpf von Handlänge oder gar noch größer braucht kompaktere Stoffe, um sich zu sättigen. So sind die berüchtigten Palolo-Würmer zum Beispiel Tiere mit einem ausgesprochenen Wandertrieb. Zuweilen erscheinen sie zu Millionen urplötzlich an einer Küste, fressen alles kahl und verschwinden wieder.

Eigenartig ist es auch mit den Fischen dieser Atolle bestellt. Die wunderschönsten und farbenprächtigsten Arten schwimmen zwischen den Korallenfelsen umher und sind doch zum Teil giftig,

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/186&oldid=- (Version vom 1.8.2018)