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rechtzeitig erinnerte er sich, was der alte Barabas ihm mitten auf dem Kanal eingehämmert hatte, und er schwächte seine feurigen Sätze schleunigst ab. „Das heißt, die ganze Nacht ist natürlich sehr übertrieben, es war nur ein kurzer Traum.“

Consort war sprachlos. Daß dieser Reporter mit Marga auf so vertrautem Fuße stand und das Mädchen mit du anredete, gab ihm zu denken. Auch Brack schaute den jungen und noch immer recht abgerissen bekleideten Menschen mit unfreundlichen Augen an und verließ schweigend die Terrasse, begab sich zu den Ställen und besichtigte die Ziegen. Seine Laune war schlecht – weshalb ihn heute alles reizte und ärgerte und alles, aber auch alles so hartnäckig darauf hinarbeitete, die Eintracht zu stören, die doch hier am notwendigsten war, begriff er nicht. Selbst als er nun den eifrigen Pei Feng in einer der Hürden neben einer Ziege sitzen und das Tier melken sah und der Boy ihm vergnügt einen Morgengruß zurief, bekam Pei Feng einen Anschnauzer.

„So melkt man keine Ziegen, du Dummkopf! Du quälst die Tiere ja! Mach Platz! Her mit dem Eimer!“

Der arme Pei Feng gehorchte und wunderte sich sehr über die Gereiztheit seines sonst so friedlichen Oberheizers.


Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 183. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/183&oldid=- (Version vom 1.8.2018)