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fragte sie ihn nun ohne Scheu: „Weshalb warnten Sie mich damals in Sidney vor der Fahrt nach der Manihiki-Gruppe?“

Er senkte nur flüchtig den Kopf und schaute sie sofort wieder voll an, überlegte ein wenig seine Antwort und erwiderte ehrlich – soweit er ehrlich sein konnte: „Fräulein Alting, ich kenne Ihre Beziehungen zu Bert Schneider. Ich habe Sie in Sidney vielfach mit Schneider zusammengesehen, der jetzt übrigens ebenfalls hier weilt und ein leidlich anständiger Bursche ist, bei dem vielleicht diese merkwürdige Robinsonade noch mehr Gutes an die Oberfläche bringen wird. Ich habe den Anfang Ihres damaligen Briefes an Schneider gelesen und ersah daraus, daß der Reporter und Sie gewissen Dingen nachspüren wollten, die recht gefährlicher Art sind – mehr möchte und darf ich aus bestimmten Gründen nicht sagen. Jedenfalls hielt ich mich für verpflichtet, Sie zu warnen. Nun hat das Schicksal eingegriffen und Sie davor bewahrt, sich vielleicht …“ – er brach ab und fügte nur noch hinzu: „Weitere Erklärungen kann ich nicht abgeben, Fräulein Alting!“ Und das sagte er in einem Tone, der jede fernere Frage ausschloß.

Marga folgte auch jetzt der Stimme des Herzens, als sie ihm beide Hände hinstreckte und ihn um Verzeihung bat: „Ich schäme mich, ich habe Ihnen viel abzubitten.“

„Lassen Sie das!“ wehrte er in seiner ein wenig schroffen Art ab und wollte ihr seine Hände

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/178&oldid=- (Version vom 1.8.2018)