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leise zu: „Also ganz brav einschlafen und mir die Sorge für unsere Zukunft überlassen!!“

Sie gehorchte und schlummerte sehr bald ein. Sie fühlte sich in seiner Nähe geborgen und nahm sich auch vor, mit Guy Trebber zu einer Verständigung zu gelangen, die allen Teilen nur zum Vorteil gereichen konnte, – das sah sie vollkommen ein.

Ohne ein weiteres Wort hatte Trebber vorhin die Felskluft verlassen. Er kannte seinen Herrn und diesen ganzen Typ von Mann. Er wußte, daß Consort sich hüten würde, das Alleinsein mit Marga Alting zu irgendwelchen unpassenden Annäherungsversuchen auszunutzen. Er hatte über den Wert und die Macht seiner doppeldeutigen Persönlichkeit ein völlig richtiges und vielfach bestätigtes Urteil.

Mühsam kletterte er die schroffe Küste hinab und stand nun auf dem sehr schmalen Streifen trockenen Ufers. Er schaute sich um und stellte fest, daß er sich hier auf der Spitze eines Vorgebirges der einsamen, unbekannten und so merkwürdig hohen Insel befand, deren nach Nordwest und Nordost verlaufende Gestade nirgends die Möglichkeit boten, diese glatten und gut zwanzig Meter hohen Steilabhänge zu erklettern. Er mußte auch seine Wanderung über den schmalen, steilen Pfad sehr bald aufgeben, da die Küste bald vollständig senkrecht in die See abfiel und jeder Versuch, diese schwarzen vulkanischen Mauern zu ersteigen, von vornherein zwecklos gewesen wäre.

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/109&oldid=- (Version vom 1.8.2018)