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Europa. No. V. Europa zur Zeit des dritten Kreuzzuges 1190. Mst. 1 : 15 000 000.

Mit Zugrundelegung der K. v. Spruner’schen Karte neu bearbeitet vom K. Staatsbibliotheks-Secretair Friedr. Keinz (München).


Slawische Reiche. No. II. Russland von der Verlegung des russischen Grossfürstenthums nach Moskau, 1328–1480. Mst. 1 : 12 000 000. – Nebenkarten: 1. Russland von der Zerstörung Kiews durch Batu, 1240, bis zum Uebergang des Grossfürstenthums nach Moskau. Mst. 1 : 15 000 000. – 2. Russland nach seinen kirchlichen Verhältnissen bis zum XVI. Jahrhundert. Mst. 1 : 15 000 000. – 3. Esthland, Livland und Kurland nach ihren kirchlichen Verhältnissen im Mittelalter. Mst. 1 : 6 000 000. – 4. Dieselben in den Jahren 1238–1346. Mst. 1 : 6 000 000. – 5. Dieselben in den Jahren 1346–1480. Mst. 1 : 6 000 000. – 6. Plan von Nowgorod im Mittelalter. Mst. 1 : 20 000. Von Prof. Dr. J. Caro.


Slawische Reiche. No. IV. Russland, Polen und Litthauen vom Untergang des Freistaats Nowgorod, 1478, und von der Auflösung der goldenen Horde, 1480, bis auf Peter den Grossen 1689. Mst. 1 : 12 000 000. – Nebenkarten: 1. Polen und Litthauen nach der Lubliner Union 1569 und dem Aussterben der Jagiellonen 1572. Mst. 1 : 12 000 000. – 2. Moskowisch-Litthauisches Grenzgebiet. Mst. 1 : 6 000 000. – 3. Russisches Eroberungsgebiet in Sibirien. XVI. und XVII. Jahrhundert. Mst. 1 : 50 000 000. – 4. Esthland, Livland und Kurland 1480 bis 1682. Mst. 1 : 6 000 000. – 5. Plan von Moskau. Mst. 1 : 200 000. – 6. Der Kreml. Mst. 1 : 50 000. Von Prof. Dr. J. Caro.

In diesen beiden wie in den übrigen drei von mir gezeichneten Karten sind die Kartennetze vom Herrn Dr. Menke entworfen. Die Geschichtsepochen sind nach den natürlichen Einschnittspunkten gewählt, und ich hatte keine Veranlassung, eine Aenderung vorzunehmen. Die Hauptkarten sowie die Nebenkarte: Russland von 1240–1328 beruhen im Wesentlichen auf den ursprünglichsten Quellen, d. i. auf der Polnoje Sobranie ruskich letopisej (Vollständige Sammlung russischer Geschichtsschreiber) und auf den grossen Urkundenwerken, welche die Archäographische Commission zu St. Petersburg, die zu Wilna und die zu Kiew herausgegeben haben. Ungemein erschwert war die Benutzung dieser umfänglichen Werke gerade für den vorliegenden Zweck durch den Mangel an Registern. Ein reiches Material boten die zahlreichen einschlägigen Memoiren der Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg, ferner Büsching’s Magazin, Erman’s Archiv, und namentlich für die spätere Zeit die Müller’sche Sammlung Sibirischer Geschichten sowie die Hacluyt’sche Sammlung „the principal navigations“. In Betreff Westrusslands wurden Turgenieff’s und Starczewski’s Monumenta ausgezogen. Ferner wurden benutzt die betreffenden Werke von Giles Fletcher, Herberstein, Paul Jovius, Possewin, Zakrzewski, Theiner, Olearius, Klaproth, Lehrberg, Frähn, Schlözer, Kunik, Ryczkow, Fischer, Karamsin, Ustrialow, Pogodin, Illowajski, Solowieff, Hammer-Purgstall, Strahl, Hermann, Bestuszew-Rjumin, und mehrere Reisewerke wie: Potocki, Gamba, Schlatter, Demidoff u. A., für die kirchlichen Verhältnisse insbesondere noch Strahl und Pichler, Makaria, Philaret u. A. m. Die baltischen Provinzen konnten am wenigsten in die allgemeinen Karten eingeordnet werden, da sie vornehmlich im Mittelalter eine ganz selbstständige Geschichte haben; sie wurden bearbeitet nach den Urkundenwerken und Chroniken unter Zuhülfenahme des Liber census Daniae, der Studien von Brevern, Bunge, Richter (mit einer für die ältere Zeit sehr instructiven Karte), Rutenberg, Winkelmann, Bienemann, Busse u. A. Für die Situation zur Zeit der Lubliner Union dienten neben den Urkunden die Arbeiten von Kojalowicz. Die grosse Karte von Schubert, leistete mir zur Orientirung in der neuesten Geographie des russischen Staats gute Dienste.

J. C.     


Ungarn. No. II. Ungarn in seinen kirchlichen Verhältnissen vom Anfang des XIV. Jahrhunderts bis zur Reformation. Mst. 1 : 370 000. Nebenkarten: 1. Ungarns Diöcesen von Stephan dem Heiligen bis auf Ladislaus den Heiligen. Mst. 1 : 7 400 000. 2. Ungarns Diöcesen im Anfang des XIII. Jahrhunderts. Mst. 1 : 7 400 000. 3. Diocesis JADRENSIS. Mst. 1 : 1 850 000. 4. Grenzgebiet von Zagrabensis u. Corbaviensis. Mst. 1 : 1 850 000. 5. Pannoniens kirchliche Verhältnisse bis 884. Mst. 1 : 15 000 000. 6. Pannoniens kirchliche Verhältnisse im X. Jahrhundert. Von Prof. Dr. J. Caro.

Ausser dem Kartennetz sind die beiden Nebenkarten: „Diocesis Jadrensis“ und „Grenzgebiet von Zagrabensis und Corbaviensis“ von Herrn Dr. Menke entworfen. Die Kärtchen: Pannoniens kirchliche Verhältnisse bis 884 und im X. Jahrhundert stützen sich im Wesentlichen auf die Untersuchungen von Dümmler und Büdinger. Für die weitere Geschichte der kirchlichen Verhältnisse lag, soweit die lateinische Kirche in Betracht kommt, sowohl in den Urkundenwerken als in den bei Ungarn Nr. I zu nennenden Werken ein reiches Material zur Controle der besonders in Rücksicht der älteren Zeit nicht ganz zuverlässigen Diöcesangeschichten vor. Es wurden benutzt Kereszturi, Katona (sowohl das Hauptwerk, als auch die Hist. eccl. Colocensis), Schmitth, Pauer, Koller, Desericius, Aigl, Károlyi Laur., Benkö, Theil und Werner, Szeredai, Iwan Krst. Tkalič, Iwan Kukulewicz Sakcinski, Lulich, Carrara, Cupilli, Flaminio Cornelio, Sebastiano Dolci, Lucius, Fortis und vor Allen Farlati’s grosses Werk neben Theiner’s Monum. Hung. und Monum. Slav. meridionalium. Manche Details beruhen auf Fuxhoffer’s Monasterologium, Praj’s Aurana prioratus, Sacra d. S. Steph., de S. Ladisl. u. A. Viel dürftiger waren die Unterlagen für die Gebiete der orientalischen Kirche und konnten nicht immer aus erster Hand bezogen werden. Neben den Monum. Serbica von Putzich und denen von Miklosiech wurden die Werke von Vaillant, Kogalničeano, Ubicini (mit Zuhülfenahme der Bearbeitung von Rogalski), Kantemir, Miljutinowich, Kanitz und Jireček herangezogen. Eine Abgrenzung der lateinischen Archidiaconate konnte ohne Willkürlichkeiten nicht gewagt werden. Die Diöcesangeschichten pflegen den letzten Zustand für den dauernden zu halten. Wo urkundliche Sicherheit vorlag, ist durch Unterstreichung des betreffenden Ortes die Andeutung gegeben.

J. C.     
Empfohlene Zitierweise:
Theodor Menke, Karl Spruner von Merz u. A.: Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit . Justus Perthes, Gotha 1880, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Spruner-Menke_Handatlas_1880_Text.pdf/61&oldid=- (Version vom 28.11.2016)