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Goldener Deckelpokal in Eiform, von einem emaillierten Baumstamm und mit dem Geweih von einem goldnen zusammengebrochenen Hirsch getragen, den ein emaillierter Hund am Hals zerfleischt. Auf dem Deckel ein durchsichtig grün emailliertes rundes Feld, darauf über Trophäen ein von drei Ranken getragener Sockel, auf dem mit Email überzogen ein antiker Kriegsheld auf springendem Pferd. Das Ei ist durch Profile in drei Zonen gegliedert und an den Rändern mit ausgenommenem Laub- und Bandwerk, das mit verschiedenfarbigem, teils durchsichtigen, meist dunkelblauen und grünen Email angefüllt ist, verziert. Darin oben Palmetten und Blumenbündel, unten Vögel. Es ist ferner am Deckel besetzt mit drei aufgerollten emaillierten Bändern, auf denen in Relief emaillierte Hunde aufsitzen; dazwischen sind drei von emailliertem Rollwerk eingefaßte Zierschilder aufgesetzt, in deren ovalen Feldern Emailgemälde mit Puttenszenen angebracht sind. Auf der breiten mittleren Zone des Eikörpers sitzen drei emaillierte Dianabüsten auf nach oben in zwei Bändern aufgerollten Sockeln mit Jagdtrophäen. Darunter am Rand der unteren Zone goldne Tierköpfe. Zwischen den Büsten sind drei ovale Schilde in emaillierter Rollwerkumrahmung, davon zwei gekrönt von einem emaillierten Fürstenhut, aufgesetzt, von denen der eine in Email das herzoglich sächsische Rautenwappen ohne den Fürstenhut, der zweite das Wappen des Fürstentums Querfurt und der dritte ein emailliertes aus drei verschlungenen C gebildetes Monogramm enthält. – Dieser Pokal war für den Herzog Christian von Sachsen-Weißenfels hergestellt, und kam nach dem Aussterben der Weißenfelser Nebenlinie der Albertiner 1746 in das Grüne Gewölbe. – Der Pokal ist wohl erst nach der Vermählung des Herzogs mit Christine von Stollberg (1712) entstanden und vermutlich auch von Melchior Dinglinger ausgeführt. (H. 38 – IV. 72.)