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Links: Bauchiges Deckelkännchen mit eingeschweiftem Hals und aus demselben Stück geschnittenen Henkel auf niederem Fuß aus Bergkristall mit eingravierten gelagerten Figuren, Tieren und Bäumen, auf dem Henkel eine vertieft eingeschnittene Herme, auf dem Deckel drei symmetrisch stilisierte Pflanzenranken. Das Kännchen ist an dem besonders geschnittenen, verjüngt eingeschweiften niederen glatten Kristallfuß von zwei goldenen, emaillierten und mit Edelsteinen besetzten Reifen eingefaßt, ebenso der Deckel mit einem solchen, außerdem hat das Scharnier des Deckels gleichartige Goldfassung und als Spitze des Deckels ist ein emaillierter Blumenbüschel verwendet. Die beiden polierten Goldreifen haben je acht in Kasten aufgesetzte Farbsteine, abwechselnd Rubin und Smaragd über emaillierten aufgesetzten Rollwerkrahmen. Dazwischen haben die Reifen eingravierte schwarz emaillierte Ranken mit grünen Mittelstücken. Die gleich verzierte Einfassung hat auch der Deckel. Mailänder Arbeit des 16. Jhdts. (H. 20 – V. 173.)


Rechts: Kanne aus Bergkristall mit eingravierten Festons über den unten eingeschnittenen Oliven in goldener, mit schwarz emaillierten Ranken gravierter und mit Rubinen besetzter Fassung, auf der oben ein eingeschweifter Deckel mit runder Öffnung aufsitzt, und über dem Henkel ein Löwenkopf und vorn als Ausguß eine groteske menschliche Halbfigur mit goldenen Flügeln und mit einem Löwenkopf aus Kristall, die mit vorgestreckten Armen eine ovale Schale trägt. Der niedere runde Sockel hat gleichfalls einen goldenen mit stilisierten Pflanzenranken leicht emaillierten und mit Rubinen besetzten Rand. Mailänder Arbeit. Ende 16. Jhdts. (H. 19,5 – V. 302.) – Die Kanne wurde im Frühjahr 1926 im Tausch an den Verein Haus Wettin, Albertinische Linie, E. V. auf Beschluß des Ministeriums vom 18. 3. 26 abgegeben.