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gekommen. In der Fehde zwischen Mainz und Hessen im Jahre 1323 schlugen sich die von Solms auf die Seite des Erzbischofs, mit Ausnahme des Grafen Philipp von Königsberg, dessen Burg über dem gleichnamigen hessischen Städtchen nun ganz in Trümmern liegt. Erbittert über seine Vettern verkaufte er nach dem Tode seines einzigen Sohnes Schloss und Herrschaft an Heinrich II. von Hessen, bei welchem Lande die Besitzung auch bis auf den heutigen Tag verblieben ist. Die – älteste Burg Hohensolms, welche im Jahre 1323 zum erstenmale vorkommt, lag auf einer mehr nach dem Lahnthal zu sich erhebenden Basaltkuppe, auf welcher die Trümmer derselben unter dem Namen „Altenburg“ noch zu sehen sind. In der eben erwähnten Fehde fiel auch Johann von Hohensolms wieder vom Erzbischof ab; nach mehrfachen Siegen, welche dieser darauf erfocht, wurde die Burg zerstört. Wieder aufgebaut, wurde dieselbe im Jahre 1349 von Karls IV. Truppen belagert und abermals zerstört; zugleich wurde das Verbot erlassen, dass sie nicht wiederhergestellt werden dürfte. Um dies Verbot zu umgehen, erbaute man Neuhohensolms, das indessen 1360 gleichfalls gebrochen und bald darauf wiederhergestellt wurde. Bei der Theilung der Söhne Otto’s von Solms erhielt Johann Schloss und Herrschaft Hohensolms und wurde der Stifter der Linie gleichen Namens. Diese theilte sich im Jahre 1544 abermals in zwei Linien, von denen die eine Lich, und die andere Laubach in der Wetterau zu ihrem Wohnsitz nahm. Das Schloss Hohensolms, wie wir es jetzt auf der Höhe über dem am Berge gelegenen Flecken gleichen Namens vor uns sehen, ist um die Mitte des vorigen Jahrhunderts erbaut. Der jetzige Besitzer, der Fürst von Solms-Hohensolms-Lich, besucht nur zuweilen den abgelegenen Stammsitz seiner Ahnen. Denn so weit und prächtig die Aussicht von seinen hohen Söllern auf die unten liegende Landschaft ist, so ist doch der Fürstensitz zu sehr von dem Verkehre

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August Spieß: Das Lahntal von seinem Ursprung bis zur Ausmündung nebst seiner nächsten Umgebung. Verlag von L. J. Kirchberger, Dillenburg 1866, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Spiess_Das_Lahnthal.pdf/85&oldid=- (Version vom 1.8.2018)