Franz de Paul Ferg.
Eine Sommer-Landschaft. Im Vorgrunde unterhalten sich ein Mann und eine Frau mit einer Schnitterin. Rechts ruht ein Wanderer unter einem Baume.
Perino del Vaga.
Eine heilige Familie. Maria (Kniestück) wird von ihrem, auf einem Sessel stehenden Sohne umarmt; an diesen schmiegt sich der kleine Johannes, und links steht Joseph, auf seinen Stab gelehnt, welcher mit Wohlgefallen diese Gruppe betrachtet.
Perino war Maler zu Florenz, und Schüler des Ghirlandojo und Vaga. Er hat viel in Rom, Pisa und Genua gemalt. Seine Arbeiten vollendete er äusserst schnell, besass ein lebhaftes Genie, und zeichnete sehr gut.
Johann van Huysum,
geb. 1682 zu Amsterdam, gest. 1749.
Blumenstück. In einem Glase, welches auf einer Marmorplatte steht, auf der sich eine Schnecke fortbewegt, sind Rosen und wilder Mohn sehr geschmackvoll gruppirt.
J. van Huysum empfing den ersten Unterricht bei seinem Vater. Geschmack, glänzendes Colorit, ein markiger Pinsel und treue Nachahmung der Natur, geben den Werken dieses Meisters einen grossen Werth. Das Matte und Pelzige der Früchte, das Glänzende der Blumen, das Durchsichtige der Thautropfen, die Bewegung der Insecten – Alles ist vortrefflich. In seiner frühern Zeit malte er auch Landschaften.
Joseph Heinz,
geb. 1560 zu Bern.
Der Sturz des Phaëton. Der unglückliche Lenker des Sonnenwagens wird durch Jupiters Blitz in den Eridanus geschleudert. Unten befinden sich Neptun, die Najaden, die Flussgötter mit umgestürzten Krügen, die Cybele mit der Mauerkrone u. a. m., welche Jupiter um Hülfe anflehen.
Heinz malte mit van Achen, Spranger, J. Breughel, Savary, um 1590 am Hofe des Kaisers Rudolph II., der ihn nach Italien schickte. Correggio war sein Vorbild. Seine weiblichen Köpfe sind sehr angenehm, seine Färbung natürlich und harmonisch.
Peter Subleyras,
geb. 1699.
St. Petri Kreuzigung. Als dieser Apostel auf der Höhe des Vatikanischen Berges sein Leben verlieren sollte, bat er seine Henker, ihn mit dem Kopfe nach der Erde zu kreuzigen, indem er sich unwürdig achte, auf gleiche Art, wie sein Herr und Meister, gekreuzigt zu werden. – Links sitzt ein Weib am Boden, deren Kind sich furchtsam an sie schmiegt. In der Luft schwebt ein Engel mit der Märtyrerkrone.
Subleyras empfing in der königlichen Academie zu Paris den ersten Preis, und ging 1628 als königlicher Pensionnair[1] nach Rom. Seine Gemälde haben einen zarten Pinsel, so wie schöne Färbung und Composition.
Maximilian Speck von Sternburg: Verzeichniss der von Speck’schen Gemälde-Sammlung, Teil 1 (1827). Eigenverlag des Autors, Leipzig 1827, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Specksche_Gem%C3%A4ldesammlung_1827.pdf/54&oldid=- (Version vom 1.8.2018)