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unten und gebot diesem Treiben Einhalt. Kaum fort, begann die Sache von neuem, ich gehe also noch einmal herauf, bitte ihn nochmals um Hilfe, doch sagt er, ich möchte einen Offizier holen, ihm gehorchten die Leute nicht. Ich klopfe an mehrere Türen, ohne jemand wach zu bekommen, schließlich meldet sich einer, nachdem ich sehr energisch mit der Faust gegen geschlagen, trage ihm meine Bitte vor, es vergehen Viertelstunden, mehrere Wagen sind schon wieder fortgefahren, da rufe ich von unten durch ein Sprachrohr herauf, er möchte schnell zum Fenster heraus rufen, daß die Leute die Wagen stehen lassen sollten. Ich glaube, diese von unten kommende Stimme hat ihn sehr erschreckt, jedenfalls erfüllte er meine Bitte und zwei Wagen wurden wieder ausgespannt. Auf dem Hof rollten sich Kosaken in rotseidenen Steppdecken auf Smyrnakissen herum, die schönsten Damastbetten und Teppiche hatten sie zu Lagerstätten. Ich ging morgens früh auf dem Hof herum, denn sie hatten sich ein Feuer ziemlich dicht an der Scheune zum Kaffeekochen angemacht, rund herum lag Stroh und ich war in Sorge, sie würden etwas anstecken. Ich bedeutete ihnen, sie möchten vorsichtig sein, was sie versprachen. Allmählich erschien die ganze Einquartierung; ein Kosakenoffizier hatte sogar die Frechheit, eine Cäcilienmarke (von der Cäcilien-Hilfe herausgegeben), die bei mir im Schreibtisch

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Sally Innes Siegfried: Aus der Russenzeit Ostpreußens. Verlag von Hapke & Schmidt, Berlin 1915, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:SiegfriedAusDerRussenzeitOstpreussens.pdf/36&oldid=- (Version vom 1.8.2018)