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„Und wenn es nur wäre —?“

„Um Illusionen zu zerstören —“

„Ah — lassen Sie hören!“

„Wie Sie befehlen.“

„Eines Tages wurde es wieder hell um das Körnchen. Es fand sich nebst einigen Korinthen zwischen den Fingern eines Kindes, das eben von jenen naschen wollte, als die älteste Schwester in das Zimmer trat und ihm auf das Händchen klopfte. Das Kind ließ die Rosinen los und begann zu weinen; das Körnchen war bis auf den Tisch geflogen.

„Man reißt sich um mich,“ sprach es, „man gönnt mich niemand.“

Das junge Mädchen, welches das Kind zurechtgewiesen, trat an den Tisch und sagte: „Da hat der Bruder wieder Streusand ausgeschüttet,“ und — eins — zwei — drei — hatte sie das Quarzkörnchen mit dem Streusand in die Büchse gefegt. Die vom Streusand moquierten sich über seine Toilette; es sei nicht einmal blau gefärbt, meinten sie. Das Quarzkörnchen aber bemerkte hochmütig, auf dem Parnaß sei Weiß Mode, und darauf käme es doch wohl an. Indessen hatte sich das junge Mädchen an den Tisch gesetzt und einige Worte auf einen Zettel geworfen.

„Lieber Werther. Erkundigen Sie sich doch bei dem Kaufmann, wann er wieder frische Orangen bekommt. Nächsten Mittwoch erwarten wir Albert. Auf Wiedersehen! Lotte.“

Einen Augenblick wurde sie nachdenklich, dann[1]

  1. Im Original: danu
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Kurd Laßwitz: Seifenblasen. Leopold Voß, Hamburg und Leipzig 1890, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Seifenblasen-Kurd_La%C3%9Fwitz-1890.djvu/36&oldid=- (Version vom 21.8.2021)