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Vaters, und ihm, den er gewählt. Ich liebe dich, doch ich gehe in die Pflicht. Murre du nicht gegen Gottes Ordnung — o könnt’ ich helfen dir und deinem Leid, einen Trank dir geben zu vergessen — um mich sorge nicht, ich bin stark und kräftig und will leben, und du bist ein Mann.“ — Wie einen letzten Kuß fühlt’ er’s brennen auf seinen Lippen — in der Ferne sah er einen Reiterzug verschwinden — es war ihm, als hörte er nächtliches Weinen — in tiefem Schmerz stöhnte er auf. —

Da verlosch der Sonnenstrahl am Fenster, in welchem das Stäubchen tanzte, er aber stürzte nieder vor dem Crucifix und griff nach der Geißel, die daneben hing, und die Mönche in den Nachbarzellen sagten: „Der Bruder Kunibert treibt es heftig.“

Lenore zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht,“ sagte sie, „was Sie davon haben, immer solch traurige Geschichten zu erzählen.“

„Ich hatte Ihnen ja gesagt, es ist die Gabe des Sonnenstäubchens, den Menschen das Innerste aufzurühren in der Sehnsucht um das Unerreichbare. Kämpfen nicht Pflicht und Liebe überall ihren unlöslichen Streit, und ist’s nicht etwas Großes um das Können, die Bilder des Lebens aufzurollen der durchschauerten Seele?“

„Das mag wohl über meinen Horizont gehen,„ sagte sie. „Ich finde es sehr unbequem und ungemütlich, immer an Unangenehmes zu erinnern; so etwas muß man vergessen —“

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Kurd Laßwitz: Seifenblasen. Leopold Voß, Hamburg und Leipzig 1890, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Seifenblasen-Kurd_La%C3%9Fwitz-1890.djvu/32&oldid=- (Version vom 21.8.2021)