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sagte: „Kümmere Dich nicht um solchen Unsinn! Sind wir nicht hier auf einer anständigen Höhe! Was geht uns der Staub im Thale an?“ Das Glimmerblättchen mochte es nicht länger ertragen, so reden zu hören, und es wünschte erst recht in die Ferne zu schweifen. Es dehnte und bog sich in der Sonnenglut, Regen und Schnee scheuerten an ihm, und eines Tages kam der Sturm und riß es ab; als ein ganz winziges, kaum sichtbares Splitterchen flog es in die Höhe, aber es war sich genug; denn nun war es ein Sonnenstäubchen geworden.“

„Nun wird es hoffentlich einmal etwas erleben,“ sagte Lenore.

„Lange flatterte es umher und freute sich der Wonne des Schwebens, dann sank es ermüdet auf den Sand. Da kam es daher wie Donner, Hufe der Rosse stampften die Rennbahn und Staub wirbelte auf um die klingenden Räder der Wagen, die um das Ziel rasselten. Ein linder West trug das Stäubchen mit Tausenden seiner Genossen in die nahen Hallen des Heiligtums, und im schrägen Sonnenstrahl tanzte es zum erstenmal den Reigen der Sonnenkinder.

Ein trauerndes Weib lehnte an einer Marmorsäule und blickte mit thränenfeuchten Augen in den dämmernden Lichtstreifen, der sich durch die Halle zog.

„Weilst Du unter ihnen Chloris?“ flüsterte sie fragend. „Seele meiner geliebten Kleinen, die sie zu früh hinatmete in den Äther, spielst Du mit den Geschwistern in Helios’ Strahlenreiche? Habt sie lieb,

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Kurd Laßwitz: Seifenblasen. Leopold Voß, Hamburg und Leipzig 1890, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Seifenblasen-Kurd_La%C3%9Fwitz-1890.djvu/28&oldid=- (Version vom 21.8.2021)