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Vorwort.

Grab- oder Trauerreden sind zwar bei den Katholiken nicht so häufig, wie bei andern Glaubensgenossen, und sollten in der Regel auch nicht allzuoft oder bei jedem Leichenbegängnisse gehalten werden. Indeß gibt es doch ausserordentliche Fälle, wo ein ernstes belehrendes Wort seiner Wirkung nicht verfehlen kann, zumal, wenn aus der Lebensperiode des Verblichenen sich Momente finden, die geeignet sind, die anwesenden Gläubigen kräftiger zur Nachahmung und zur Vorbereitung auf einen christlichen Tod zu ermuntern, als die blosse Hinweisung auf die allgemeinen Wahrheiten von der Hinfälligkeit des menschlichen Lebens und dem Unbestande alles Irdischen, was bei fast täglichen Andeutung den Eindruck zu verlieren pflegt.

Gegenwärtige Trauerreden sind nicht für allgemeine Fälle verfertiget, sondern vom Verfasser bei wirklichen Vorkommenheiten gehalten worden. Und wir wissen, daß sie bei vielen Zuhörern einen rührenden und bleibenden Eindruck hervorgebracht haben.

Die unterzeichnete Verlagshandlung glaubt daher, daß diese lehrreichen Trauerreden auch in den Lesern, die den lebendigen Vortrag nicht