Seite:Sechs kurze Trauerreden. Bei Beerdigungen gesprochen von J. M. Rauch.pdf/35

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Kinder, seinem Ziele näher führte, und am 25. Juni laufenden Jahres [WS 1] als am Vorabende seines Geburtstages, 61 Jahre, weniger einen Tag, alt, Abends 10 Uhr ihm die Pforte zum ewigen Jenseits öffnete. –

Still und ruhig war sein Ende, wie sein Leben, und es bewährte sich an ihm, was schon das deutsche Sprichwort sagt: „Wie der Mensch lebt, so stirbt er.“

So ist Joseph Schneider, ein Mann, der als Gatte, Vater, Mensch und Christ, der hiesigen Gemeinde zur Ehre gereichte, nach 61jährigem Pilgerleben in die Ewigkeit hinübergegangen, und genießet nun, wie ich nicht zweifle, des ewigen Friedens. –

An seinem Grabe aber stehen mit uns auch seine trauernden Geschwisterte, und – fünf vater- und mutterlose Waisen, die seinen Verlust unendlich schwer fühlen, und für welche der Geschiedene zu frühe, ach viel zu frühe heimgekehrt ist, um sich mit ihrer frommen Mutter zur vereinigen.

Schwer ist dieses Loos für euch, meine Theuern! denn die Eltern sind nach Gott der Kinder größte Wohlthäter. Ihnen verdanken sie alles, selbst das Leben. Daher Gott auch feierlich befiehlt, die Eltern zu ehren, und ewigen Fluch über ungerathene[WS 2] Kinder verhängt. – Was

Anmerkungen (Wikisource)

  1. "Vorlage": l. J.
  2. Vorlage: nngerathene