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Morgens 5 Uhr nach einem stillen Todeskampfe sanft und ruhig in ein besseres Leben hinüberschlummerte. –


„Selig die Todten, die im Herrn sterben von nun an; denn, spricht der Geist, sie ruhen aus von ihren Mühen und ihre Werke folgen ihnen nach.“ Möge dieses Ihnen, die Sie durch volle 36 Jahren dem Seligen eine treue, liebvolle Gefährtin waren,[1] und auch Ihnen Allen, die immer die Bande des Blutes oder der Verwandtschaft näher mit ihm vereinigten, möge dieses Ihnen, sage ich, lindernden Balsam ins tief verwundete Herz gießen, und Sie der Gedanke trösten, daß der Verklärte uns nur eine Bahn vorausgegangen ist, die wir einst alle betreten werden; eine Bahn, die da heimführet in das Land der Ruhe und des Friedens, wo keine Trennung, kein Abschied mehr Statt findet, wo keine Thräne mehr fliesset, keine trübe Wolke mehr den Horizont ewiger Beseligung umhüllet. –

Darum lassen Sie uns aber auch heute am Grabe des edlen Mannes die goldne Lehre


  1. Frau M. Theresia Weinzierl, geborne Deuringer, die Wittwe des Seligen, eine fromme und ausgezeichnete Frau.