aufnehmen; laßt uns bedenken, daß unsre christliche Schwester zwar wenige Theilnahme auf dieser Erde hatte, daß aber ihr Einzug im Himmel desto glorreicher gewesen seyn wird. Laßt aber auch uns dahin streben, daß wir hier ein frommes und reines Leben führen; laßt uns öfter an unsere Sterbstunde denken, und dadurch zu einem christlichen Wandel aufgemuntert werden; laßt uns der Ermahnung des heil. Geistes folgen: Gedenk, o Mensch bei allen deinen Werken deiner letzten Dinge, Tod, Gericht, Hölle, Himmel, und du wirst ewig nicht sündigen; und wir werden gewiß vor allen Sünden bewahrt bleiben, und sohin auch unserer letzten Stunde mit frohem, heiterm Gemüthe entgegensehen können, und den Tod als unsern Freund betrachten, der uns zu unserm Vater heimführet, wo wir mit Gott und allen Auserwählten in unaussprechlicher Seligkeit ewig leben werden. Amen.
Johann Martin Rauch: Sechs kurze Trauerreden. Bei Beerdigungen gesprochen. Alois Attenkover, Ingolstadt 1834, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Sechs_kurze_Trauerreden._Bei_Beerdigungen_gesprochen_von_J._M._Rauch.pdf/13&oldid=- (Version vom 1.8.2018)