Seite:Sebald Schreyer und die Sebalduskapelle zu Schwaebisch-Gmuend.pdf/22

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Albert Gümbel: Sebald Schreyer und die Sebalduskapelle zu Schwäbisch-Gmünd. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 16, S. 125–150

worden durch den erwirdigen herrn, herrn Hainrichen, bischofen Adrimitanum, suffraganium zu Augspurg, in der ere des heiligen s. Sebolts, des peichtigers, desgleichen ist auch auf demselbigen tag geweicht worden der altar genanter capellen, in der ere des gemelten s. Sebolts, patrons gemelter capellen, und auch in der ere der h. 14 nothelfer, s. Florians m., des h. kreuz, s. Mauritien und seiner geselschaft der marterer und s. Vrsula und irer geselschaft der junkfrauen und marterer.

Und in solichen altar ist alspald durch den gemelten bischof verschlossen dis nachgeschriben heiltum von dem holts des h. creuz unsers herrn Jesu Cristi, von der seilen der gaißlung Jesu Cristi, von s. Sebolt, des beichtigers und patrons diser capellen und altars, s. Cristoffen, s. Fabian und Sebastian, s. Nerei et Achillei, s. Valentini, s. Floriani, s. Pangratii, s. Jppoliti, s. Mauricien gesellschaft, st. Eustachien geselschaft der m., der unschuldigen kindlein, s. Martini, s. Ulrich, des bischof und peichtiger, s. Marie Madalene, s. Marie Salome, s. Affra geselschaft, s. Ursula und irer geselschaft, s. Barbara, s. Margareta, s. Cristina, s. Cleomata, s. Lucia der junkfrauen u. m., s. Ottilia, s. Kakulla der junkfrauen, s. Elspeten tisch, der lantgrafin in Thuringen, und vil ander heiligen hailtum.

So hat der obgemelt bischof allen den, so gereit und gepeicht an nachvolgenden tagen die kirchen und capellen haimsuchen und ir milte hand und almosen reichen, auf ainen iden deroselben tag gegeben vierzig tag todlicher und ein jar teglicher sondenablaß, nemlich am h. cristag, jarstag, der h. drei kung tag, antlaßtag, ostertag, auffartstag, unsers herrn fronleichnams tag, pfingstag, des h. creiz tag, alle u. l. frauen tag, s. Joannis des taufers tag, aller zwelfboten tag, s. Sebolts des beichtigers tag, patrons dieser capellen und altars, aller 14 nothelferstag, s. Florian des m. tag, s. Mau[ric]ien und seiner geselschaft tag, s. Ursula und irer geselschaft tag, s. Cordulatag, an aller sel gedechtnustag, an der kirchweihung tag und an allen sontagen durch das ganz jar, welichs ablas sich ain ider mensch, der die genad von got hat, teilhaftig machen mag.

Item Sebolt Schreyer hat ein meßbuch Augspurger bistums, darin der canon allein auf pergamen und sunst auf papir getruckt ist, erzeugt und darzu die meß von s. Sebolt und sant Genofefa auf pergamen schreiben lassen und hat solich meßbuch in die gemelten sein capellen zu Gemund zu dem altar zu gebrauchen gegeben und vor oder hinder dem crucifix desselben puchs ist gemalt die pildnus unser l. frauen in der sunnen[1], ir kind Jesum am arm habende, und davor sein, des Schreyers, bildung mit Schreyerschilt und seiner hausfrauen mit Camermeistersschilt, bede kniende, darunder dise nachgeschribne vers geschriben sind:

Quicunque es sacras hic processurus ad aras
Et vis divinum ferre sacrificium,


  1. Vergleiche die Anmerkung oben.
Empfohlene Zitierweise:
Albert Gümbel: Sebald Schreyer und die Sebalduskapelle zu Schwäbisch-Gmünd. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 16, S. 125–150. Schrag, Nürnberg 1904, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Sebald_Schreyer_und_die_Sebalduskapelle_zu_Schwaebisch-Gmuend.pdf/22&oldid=- (Version vom 1.8.2018)