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Albert Gümbel: Sebald Schreyer und die Sebalduskapelle zu Schwäbisch-Gmünd. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 16, S. 125–150

obgenannten stifters, seiner hausfrauen und aller irer forfordern, wie dann das in unserm bruderschaftsbuch eingeschriben ist, an der canzel zu gedenken, wie dann andrer eingeschribner seelen gedechtnus und furbitung alle sonntag geschicht, alles getreulich und one geverde. Und zu solichem jartage hat uns auch gemelter Schreyer des gemelten s. Sebolts amt, histori und legend, auf pergamen geschriben und genotirt, in ein buch gebunden, zu gemelter capeln und altar gegeben, zu ewigen tagen dabei zu beleiben und durch uns und unser nachkomen zu handhaben. Und auf obgemelten s. Sebolts tag sollen und wollen wir und unser nachkomen in ewig zeit von und aus unser bruderschaft zinsen, gulten, gutern und nutzungen jerlich 35 schilling heller zu presents ausgeben, wie wir andere presents nach unser bruderschaft gewonheit um und austailen, nemlich ein pfund heller zu der meten, und von den andern funfzehen schilling hallern zu jedem placebo, nemlich des abends nach der vesper und am tag nach dem letzten amt, itlichem caplan ein pfennig und das ubrig der gemelten funfzehen schilling haller den meßlesenden pristern distribuirn und austeilen und darzu alle jar einem pfarer hie zu Gemund und seinen zwaien helfern und dem mesner funf schilling haller aus unser bruderschaftsladen mit solicher unterschid und bescheidenheit geben, nemlich dem pfarer zwen schilling, jedem helfer ein schilling und dem mesner ain schilling haller von wegen der obgemelten wochenlichen selverkundung. Weliches jar aber wir und unser nachkommen die gemelten stiftung auf s. Sebolts tag und -abend, wie oben steet, nit hielten, das doch nimer underwegen beleiben sol, so sullen wir und unser nachkomen albeg zu jedem ungehaltem male vierzig schilling heller einem pfarer hie zu Gemund und seinen helfern zu rechter unablessiger peen verfallen und zu geben schuldig sein one widerred und eintrag, dieselben sullen alsdann zehen schilling heller den armen spitalern zu Gemund, zehen sh. h. dem convent und closter s. Dominici predigerordens, funf sh h. dem convent und closter Augustinerordens, funf sh. h. dem convent und closter s. Francisci parfuserordens, alle drei zu Gemund gelegen, und 10 sh. h. den closterfrauen und convent zu Gotszell, vor der stat Gemund gelegen, geben und unter sie obgemelter massen austeilen, das sie got fur den stifter, sein hausfrauen und alle ire forfordern vleißig biten, alles getreulich und ungeverlich. Und des alles zu warem urkund und ewiger gedechtnus, uns und unser nachkomen damit zu verbinden, alle obgeschribne artikel zu ewigen zeiten zu halten, so haben wir unser bruderschaft gemein insigel offenlich tun henken an diesen brieve, darzu haben unser bruderschaft pfleger, die ersamen prister her Hanns Appenses und her Jacob Hutler, ire aigne insigel in pflegersweise auch offenlich gehangen an disen brieve. Der geben ist am montag nach s. Lucas des h. evangelisten tag, als man zalt nach Cristi unsers lieben herrn geburt tausentfunfhundert und im sechsten jare[1].


  1. Von dieser Urkunde ließ Schreyer durch den Abt von St. Egidien [143] zu Nürnberg 8 Vidimus fertigen und der Bruderschaft, dem Pfarrer, dem Spital und den drei Klöstern zu Gmünd, ferner Gotteszell eine Kopie zukommen.
Empfohlene Zitierweise:
Albert Gümbel: Sebald Schreyer und die Sebalduskapelle zu Schwäbisch-Gmünd. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 16, S. 125–150. Schrag, Nürnberg 1904, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Sebald_Schreyer_und_die_Sebalduskapelle_zu_Schwaebisch-Gmuend.pdf/18&oldid=- (Version vom 1.8.2018)