Ord. Ja das hätt ich dem Herrn sogleich an der Nase und der knotigen Perücke ansehen sollen –
Amtm. Nu? was will er?
Ord. Sie sollen auf fürstl. Befehl nicht eher als bis auf weitere Verordnung ihr Haus verlaßen – mein Herr Oberamtmann! (ab)
Amtm. Wie? was?
Klaft. Was hat das zu bedeuten Hr. Amtmann?
Amtm. Hoc non capio, non capio – kann nicht daraus klug werden, amice! – Weis nicht, sollte man mich verläumdet, dem Fürsten angeschwärzt haben?
Kaft. Und sprachen ihn doch erst vorhin selbst –
Amtm. Eben deswegen kömmt mir das Ding befremdend vor – die Audienz war zwar kurz, aber –
Klafter. Vermuthlich haben Sie auch meiner mit keinem Wörtchen gedacht? – Da sieht mans wie wenig man sich heut zu Tage auf einen Freund verlaßen kann. Ich muß nur selbst zu dem Fürsten, will mich ihm zu Füssen werfen – Ich bin doch der unglücklichste Mann im ganzen Städchen – ich wünsch es Ihnen von Grund der Seele, daß man sie einmal recht beym Kopf nimmt – hättens längst verdient. Aber ich will auch mit einem Manne wie Sie länger keine Freundschaft unterhalten; wir sind geschiedene Leute, und ich wünsche viel Glück zu ihrem Arrest. (ab)
Amtmann allein.) Also wär ich denn wirklich Arrestant? – Sollte mir Weiler meine aparten Accisbücher entwandt, oder – Der Fürst will mich ja noch weiter sprechen! da werd ich meine
Franz Philipp Adolph Schouwärt: Die Ueberschwemmung. , Frankfurt am Mayn 1784, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schouw%C3%A4rt_%E2%80%93_Die_Ueberschwemmung_(1784).djvu/89&oldid=- (Version vom 24.10.2016)