Seite:Schouwärt – Die Ueberschwemmung (1784).djvu/88

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Bedienten zu sehen, der ihn wieder abgewiesen hätte. – Was wollt ihr so früh, Pöll! fragt ich ihn, als er hereintrat. Nicht viel sagt er mir mit einer sehr brutalen Miene – aus dem Verkauf meines Häuschens wird wohl nichts werden; sehen sie Hr. Klafter ich hab ihren wohlmeinenden Rath befolgt – sie sagten: ich sollte in die Lotterie setzen, und das that ich denn auch, und gewann diese Nacht ohngefähr so viel, als ich brauche, sie zu bezahlen. Ich dachte, der Kerl hätte seine fünf Sinne verlohren; aber er warf mir ein Röllchen Louisdor auf den Tisch: ich gab ihm sogleich in der ersten Verwirrung den Kontrakt zurück, und so gieng er wieder. Ich weis gar nicht, was ich daraus nehmen soll. Ich hab mir schon hin und her den Kopf zerbrochen, wie der Kerl zu dem Gelde gekommen; und da fiel mir denn ein: ob der Kerl nicht irgend wo das Geld gefunden – Es sind viele Häuser eingestürzt, Effekten und Meublen mit weggeschwemmt, – Wie wenn der Kerl irgend eine Chatoulle, oder so was dergleichen aufgehascht hätte – Unser einer hat das Glück nicht, um sich wenigstens in etwas von seinem Schaden zu erholen – Was sagen Sie dazu, Freund?

Amtm. Möglich, sehr möglich. Indeßen fällt mir ein – ich habe noch die Quittung von der Müllerinn; ich will ihr solche hernach wieder schicken.

Fünfter Auftritt.
Ordonantz. Vorige.

Ord. zu Kl. Sind sie der Amtmann?

Amtm. Der bin ich – der Hr. Oberamtmann?

Empfohlene Zitierweise:
Franz Philipp Adolph Schouwärt: Die Ueberschwemmung. , Frankfurt am Mayn 1784, Seite 88. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schouw%C3%A4rt_%E2%80%93_Die_Ueberschwemmung_(1784).djvu/88&oldid=- (Version vom 24.10.2016)