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Amtm. Ist dem so, amice! wirklich an dem: hab’ eben die hohe Gnade der ersten Audienz gehabt. Se. Durchlaucht waren außerordentlich herablassend gegen meine Wenigkeit –

Klaft. Wie sollt’ er auch nicht! einen seiner geschicktesten und würdigsten Beamten nicht seiner ganzen Gnade zuwürdigen –

Amtm. Ago gratias, quas possum, maximas. Sr. Durchlaucht schätzen die geringen Verdienste zu hoch –

Klaft. Aber haben Sie nicht in Rücksicht meines Schadens Sr. Durchlaucht einige Vorstellungen gemacht, Herzensfreund?

Amtm. Habs, habs. Der Fürst hat meinen Bericht – wie wohl ich gewünscht hätte, Sr. Durchl. hätten mir solchen nicht so schnell abgedrungen; ich hätte noch einen kleinen Nachtrag beyzulegen gehabt –

Klafter. Und glauben sie also, daß Se. Durchl. einige Rücksicht auf mich armen Manne nehmen wird.

Amtm. Nichts billigeres ist von einem so gerechten als gnädigen Fürsten zuerwarten –

Klafter. Sie sollen dabey nicht zu Schaden kommen Herr Oberamtmann! Aber noch was neues – Da kömmt diesen Morgen Schiffer Pöll, und pocht mich aus meinem besten Schlafe – denn ich konnte die ganze Nacht hindurch kein Auge zuthun, und hatte erst gegen früh ein Viertelstündchen eingeschlummert – hatte eben angefangen zu träumen, als stünde noch mein ganzer Garten, wie vorigen Sommer – da poltert der Kerl so lange an der Thüre bis ich munter ward; auch war kein Schlingel vom

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Franz Philipp Adolph Schouwärt: Die Ueberschwemmung. , Frankfurt am Mayn 1784, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schouw%C3%A4rt_%E2%80%93_Die_Ueberschwemmung_(1784).djvu/87&oldid=- (Version vom 24.10.2016)