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Zehnter Auftritt.
Belt. Vorige.

Belt eilig.) Wo ist Röschen, lieber Pöll, das Mädchen ist uns entlaufen, wir wissen nicht, wohin? die Mamsell verließ auf einige Augenblicke ihr Zimmer, wo Röschen war, und als sie zurück kam; weg war sie. Wir suchten im ganzen Hause; aber sie war nirgends zu finden. Es war uns nur darum zu thun, daß es der Alte nicht erfährt.

Amtm. Da sieht mans; sie könnte das gröste Unheil noch stiften – Muß gleich Befehle geben –

Pöll. Nur ein Wort Herr Oberamtmann – Herr Belt, sagen sie doch da dem Manne, daß die hundert Thaler, die Herr Klafter vom Müller Weiße noch zu fodern hatte, richtig bezahlt sind.

Belt. Habt Ihr denn nicht die Quittung?

Pöll. Da stößt sichs eben. Er nahm der Frau die Quittung wieder ab; weil er dafür hält, sie sey untergeschoben, die Hand nachgemalt –

Belt. Herr Oberamtmann! für wen halten Sie mich? Herr Klafter ist richtig bezahlt, von mir die Quittung ausgestellt, und eigenhändig von ihm unterzeichnet. Ich bitte mir die Quittung aus.

Amtm. Die bekommen Sie nicht. Sie bleibt so lange in meiner Verwahrung, bis ich selbst mit Herrn Klafter darüber gesprochen.

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Franz Philipp Adolph Schouwärt: Die Ueberschwemmung. , Frankfurt am Mayn 1784, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schouw%C3%A4rt_%E2%80%93_Die_Ueberschwemmung_(1784).djvu/66&oldid=- (Version vom 24.10.2016)