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nicht Gott unsrer erbarmt, werden wir alle betteln müssen!

Liesch. Todt, Mutter? – (nachdenkend.) Todt? Unser Vetter vorigen Sommer war ja auch todt; da legten sie ihn aufs Stroh, und schartten ihn ein draußen im Kirchhof: – warum denn den Vater nicht, wenn er todt ist? – Glaubts nicht Mutter! der Vater ist nicht todt!

Marg. Kind! Kind! du brichst mir das Herz! Liebster Gott! wer hätte sich das noch vor acht Tagen gedacht! (nach einer Pause.) Wo ist deine Schwester?

Liesch. Weis nicht Mutter! Röschen gieng vor einer Stunde schon fort; ich wollt’ mit ihr; da sagte sie aber, ich soll bey der Mutter bleiben; und da ich fragte, wo sie hingieng, da gab sie mir keine Antwort.

Marg. Gütiger Himmel! wenn sich das arme Mädchen nur kein Leid thut. Sieh gleich zu, wo sie ist. –

Liesch. Aber so sagt mir doch Mutter –

Zweyter Auftritt.
(Röschen kömmt herein, wahnsinnig.)

Liesch. Da ist sie schon, Mutter! – Wo warst du denn so lange, Schwesterchen!

Röschen. Sturm! Sturm ist drausen! hört ihrs, ihr Leute! wie’s braußt! – und den gewaltigen

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Franz Philipp Adolph Schouwärt: Die Ueberschwemmung. , Frankfurt am Mayn 1784, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schouw%C3%A4rt_%E2%80%93_Die_Ueberschwemmung_(1784).djvu/49&oldid=- (Version vom 24.10.2016)