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Klafter hereintretend.) Es ist zum toll werden. Kömmt der mir auch noch. Es nimmt jetzt jeder schlechte Zahler die Wasserflut zum Deckmantel. – Aber daraus wird nichts. Alles stürmt jezt über mich unglücklichen Mann. Das hat man von seiner Gutherzigkeit und Nachsicht. Stellen Sie sich vor: Kömmt mir der Brauer auch noch übern Hals – dachte, er würde den Rückstand noch an mich bezahlen wollen, und statt baarer Münze steht er da, und winselt und pinselt mir vor, und will daß ich ihm noch auf ein ganzes halbes Jahr nachsehen soll. Aber nein, er ist ein bemittelter Mann; er weiß selbst nicht wie reich er ist – und glaubt mich einzuschläfern. Aber alles Heucheley. Immer machen die Leute ihren Schaden größer als er ist. Man kann sich kaum denken, was es heut zu Tage für Menschen giebt; jeder nimmt eine Maske vors Gesicht –

Belt. (mit einem bedeutenden Blick auf Klafter.) Ja, es giebt welche – aber auserordentliche Zufälle wie Feuersbrunst, Krieg oder die gegenwärtige Noth heischen doch immer Nachsicht mit denen, die solch ein Unglück betrift. Die Leute sind ohnehin genug zu beklagen. Es ist ja die natürliche Billigkeit – es liegt in unserm Herzen so etwas was uns zuruft: Nimm dem Schwimmenden nicht vollends sein Brett, das er untergehen muß – und ein Mann, der es um so leichter entbehren kann, dems Ueberfluß ist.

Klaft. Was entbehren? – Was kann ich entbehren? Nichts. Wie oft soll ichs Ihnen noch vorschreyen, daß ich über die Zehntausend zu Schaden komme? Ist etwa das Nichts? – Genug: daß heute

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Franz Philipp Adolph Schouwärt: Die Ueberschwemmung. , Frankfurt am Mayn 1784, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schouw%C3%A4rt_%E2%80%93_Die_Ueberschwemmung_(1784).djvu/45&oldid=- (Version vom 24.10.2016)