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– aber sein Schiff, meinen Holzvorrath in Sicherheit zu bringen.

Amtm. Wer hat Euch das geheißen? Warum habt Ihrs nicht vorher behörig angezeigt?

Pöll. Geheißen hat mirs die allgemeine Menschenpflicht, mein eigenes Herz, mein Gewißen. Und da wo die Noth an Mann gieng, glaubt ich, die schleunigste Hülfe die beste. Wenn mir ein Strassenräuber das Meßer an die Kehle setzt, und ich kann dem Streiche bey Zeiten noch ausweichen, soll ich da erst lange fragen, ob ich mein Leben retten darf? Jeder andere hätte das nämliche an meinem Platz gethan. Mehr als die Hälfte des Städtchens stand im Wasser, Viele Leute die sich sichern wollten, stiegen aus ihren Dachfenstern, kletterten auf den Dächern umher, weil mit jedem Augenblick das Wasser immer mehr anwuchs – Viele wollten ihr bischen Geräthschaft aus ihrem untersten Stokwerke noch sichern, und fanden im Waßer ihr Grab. Der meiste Vorrath von Brod und Lebensmitteln war theils verschwemmt, theils verdorben und unbrauchbar – Da saßen Kinder und Greise, und wimmerten um Brod. Ein Stein hätte sich erbarmt! Sie selbst Herr Oberamtmann! Aber sie saßen ruhig in ihrem Amthoff, und sahens nicht. Sollte nicht jeder der nur Mensch ist, herzueilen, und hätt er auch nur noch einen Arm, den Hungernden schleunige Hülfe bringen? Ich kann keinen Hund hungern sehen; kam sonst irgend einer vor meine Thüre; und hatt’ ich auch nichts als eine dürre Brodrinde; ich warfs ihm hin, und stillte seinen Hunger. Verzeihen Sie Herr Oberamtmann! bin zwar

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Franz Philipp Adolph Schouwärt: Die Ueberschwemmung. , Frankfurt am Mayn 1784, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schouw%C3%A4rt_%E2%80%93_Die_Ueberschwemmung_(1784).djvu/33&oldid=- (Version vom 24.10.2016)