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Kinder, und – o! mein Vater! der Anblick ausgeworfener Leichen, die der wütende Strom mit sich fortriß, und um die vielleicht Gatte, Vater, Hülflose Waisen trauern – Ich weis mein Vater, sollten Sie diese Szenen sehen, dies schreckliche Gewimmer und Wehklagen, dies Gewinsel und Händeringen – Ihr Herz würde vor Wehmuth brechen.

Klaft. Ueber die alberne Schwäzerin! Aus welchem Roman hast du die niedliche Zeichnung entlehnt?

Leopold. Ich borgte nur einige Züge aus meinem Herzen, die sich mir zu lebhaft eingedrückt, Könnt’ ich Ihnen den Jammer alle schildern. – Man übersieht im Ganzen lange das Elend nicht, welches einzelne Familien betrift. Sie kennen ja den redlichen Weise. –

Klafter. Der die Schiffmühle da oben hatte? Hätt’ er seine Knechte frühzeitiger angehalten, seine Mühle zu räumen, und ans Land zu schaffen, was zu schaffen war – Mag ers nun haben – Seine Mühle ist nun weg.

Leopold. Seine Mühle, mein Vater! und er nebst zwey Knechten ertrunken. –

Klaft. Ertrunken? ertrunken sagst du? Ist mir auch noch hundert Thaler schuldig. – Das hab ich nun von meinem zu weichen Herzen; hab’ ihm da wieder einen Termin nachgesehen, weil er kam und mir vorpinselte, er könne nicht mahlen; und ich Thor! ließ mich überreden und sah nach – Die Müllerin lebt doch?

Leopold. Sie lebt.

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Franz Philipp Adolph Schouwärt: Die Ueberschwemmung. , Frankfurt am Mayn 1784, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schouw%C3%A4rt_%E2%80%93_Die_Ueberschwemmung_(1784).djvu/19&oldid=- (Version vom 24.10.2016)