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wollten beynahe schon verzweiflen, als sie keine Möglichkeit mehr sahen, etwas zu retten; da Ihnen wär ihr Verlust sechsmal größer doch noch genug übrigbleibt, manchem dürftigen unter die Arme zu greifen – wahrhaftig, ich würde mich an Ihrer Stelle schämen –

Klafter. Sind sie unsinnig, sind Sie toll? Wie gesagt man siehts, wie wenig sich Leute, die um kein Dach und Fach, um kein Eßen und Trinken zu sorgen haben, um anderer Schaden sich kümmern; Leute deren Schuldigkeit doch wäre –

Belt. Herr Klafter! ich glaube nimmermehr einen solchen Vorwurf zu verdienen – Ich that noch immer meine Pflicht, dien Ihnen schon über sechs Jahre um einen sehr mäsigen Gehalt, und ich hoffe doch nicht, daß Sie mir das als Wohlthat anrechnen werden, was nichts als saures Verdienst ist – Doch wie ich sehe, Sie sind izt zu wenig in Faßung um Ihnen das zuberichten, weswegen ich eigentlich herkam – in einer Stunde, oder wenns Ihnen gelegener wäre –

Klafter. Nein! Bleiben Sie! bleiben Sie! sagen Sie mir – ich bin zu allem gefaßt – noch was schröcklichers? – nur heraus damit –

Belt. Wenn Sie gelassener seyn wollen.

Klafter. (äuserst unruhig) Bin’s ja, bin’s.

Belt. Auser den 600 Klaftern aus der Niederlage, wovon sie noch vor acht Tagen über die Hälfte hätten an Mann bringen können; aber aus

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Franz Philipp Adolph Schouwärt: Die Ueberschwemmung. , Frankfurt am Mayn 1784, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schouw%C3%A4rt_%E2%80%93_Die_Ueberschwemmung_(1784).djvu/10&oldid=- (Version vom 19.10.2016)