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„Ich habe sie vergessen“, erwiderte Fridolin mit einem leeren Lächeln und fühlte sich ganz ruhig.

„Das ist ein Unglück,“ sagte der Herr in Gelb, „denn es gilt hier gleich, ob Sie die Parole vergessen oder ob Sie sie nie gekannt haben.“

Die ändern männlichen Masken strömten herein, die Türen nach beiden Seiten schlossen sich. Fridolin stand allein da im Mönchsgewand mitten unter bunten Kavalieren.

„Die Maske herunter!“ riefen einige zugleich. Wie zum Schutz hielt Fridolin die Arme vor sich hingestreckt. Tausendmal schlimmer wäre es ihm erschienen, der einzige mit unverlarvtem Gesicht unter lauter Masken dazustehen, als plötzlich unter Angekleideten nackt. Und mit fester Stimme sagte er: „Wenn einer von den Herren sich durch mein Erscheinen in seiner Ehre gekränkt fühlen sollte, so erkläre ich mich bereit, ihm in üblicher Weise Genugtuung zu geben. Doch meine Maske werde ich nur in dem Falle ablegen, daß Sie alle das gleiche tun, meine Herren.“

„Es handelt sich hier nicht um Genugtuung,“ sagte der rotgekleidete Kavalier, der bisher noch nicht gesprochen hatte, „sondern um Sühne.“

„Die Maske herunter!“ befahl wieder ein anderer mit einer hellen frechen Stimme, durch die sich Fridolin an den Kommandoton eines Offiziers erinnert

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Arthur Schnitzler: Traumnovelle. Berlin, S. Fischer 1926, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schnitzler_Traumnovelle.djvu/70&oldid=- (Version vom 1.8.2018)