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hin: „Herr, halten Sie mir das Mädel fest.“ Die Kleine preßte sich an Fridolin, als müßte er sie schützen. Ihr kleines schmales Gesicht war weiß bestäubt, mit einigen Schönheitspflästerchen bedeckt, von ihren zarten Brüsten stieg ein Duft von Rosen und Puder auf; – aus ihren Augen lächelte Schelmerei und Lust.

„Meine Herren“, rief Gibiser, „Sie bleiben hier so lange, bis ich Sie der Polizei übergeben habe.“

„Was fällt Ihnen ein?“ riefen die beiden. Und wie aus einem Munde: „Wir sind einer Einladung des Fräuleins gefolgt.“

Gibiser ließ sie beide los, und Fridolin hörte, wie er zu ihnen sagte: „Hierüber werden Sie nähere Auskunft zu geben haben. Oder sahen Sie nicht sofort, daß Sie es mit einer Wahnsinnigen zu tun hatten?“ und zu Fridolin gewendet: „Verzeihen Sie den Zwischenfall, mein Herr.“

„Oh, es tut nichts“, sagte Fridolin. Am liebsten wäre er dageblieben oder hätte die Kleine gleich mitgenommen, wohin immer – und was immer daraus gefolgt wäre. Sie sah lockend und kindlich zu ihm auf, wie gebannt. Die Femrichter am Ende des Ganges unterhielten sich aufgeregt miteinander. Gibiser wandte sich sachlich an Fridolin mit der Frage: „Sie wünschen eine Kutte, mein Herr, einen Pilgerhut, eine Larve?“

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Arthur Schnitzler: Traumnovelle. Berlin, S. Fischer 1926, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schnitzler_Traumnovelle.djvu/53&oldid=- (Version vom 1.8.2018)