um sieben hat er sich erschossen“ … – Ganz ruhig bin ich wieder … das Gehen ist so angenehm – und das Schönste ist, daß mich keiner zwingt. – Wenn ich wollt’ könnt’ ich noch immer den ganzen Krempel hinschmeißen … Amerika … Was ist das: „Krempel“? Was ist ein „Krempel“? Mir scheint, ich hab’ den Sonnenstich! … Oho, bin ich vielleicht deshalb so ruhig, weil ich mir noch immer einbild’, ich muß nicht? … Ich muß! Ich muß! Nein, ich will! – Kannst du dir denn überhaupt vorstellen, Gustl, daß du dir die Uniform ausziehst und durchgehst? Und der verfluchte Hund lacht sich den Buckel voll – und der Kopetzky selbst möcht’ dir nicht mehr die Hand geben … Mir kommt vor, ich bin jetzt ganz rot geworden. – – Der Wachmann salutiert mir … ich muß danken … „Servus!“ – Jetzt hab’ ich gar „Servus“ gesagt! … Das freut so einen armen Teufel immer … Na, über mich hat sich keiner zu beklagen gehabt – außer Dienst war ich immer gemütlich. – Wie wir auf Manöver waren, hab’ ich den Chargen von der Kompagnie Britannikas geschenkt; – einmal hab’ ich gehört, wie ein Mann hinter mir bei den Gewehrgriffen was von „verfluchter Rackerei“ g’sagt hat, und ich hab’ ihn nicht zum Rapport geschickt – ich hab’ ihm nur gesagt: „Sie, passen S’ auf, das könnt’
Arthur Schnitzler: Lieutenant Gustl. Berlin: S. Fischer, 1906, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schnitzler_Leutnant_Gustl.djvu/055&oldid=- (Version vom 1.8.2018)