– um was betet denn die noch? … Wär’ eine Idee, wenn ich ihr sagen möcht’: Sie, schließen Sie mich auch ein … ich hab’ das nicht ordentlich gelernt, wie man das macht … Ha! mir scheint, das Sterben macht blöd’! – Aufsteh’n! – Woran erinnert mich denn nur die Melodie? – Heiliger Himmel! gestern abend! – Fort, fort! das halt’ ich gar nicht aus! … Pst! keinen solchen Lärm, nicht mit dem Säbel scheppern – die Leut’ nicht in der Andacht stören – so! – doch besser im Freien … Licht … Ah, es kommt immer näher – wenn es lieber schon vorbei wär’! – Ich hätt’s gleich tun sollen – im Prater … man sollt’ nie ohne Revolver ausgehn … Hätt’ ich gestern abend einen gehabt … Herrgott noch einmal! – In das Kaffeehaus könnt’ ich geh’n frühstücken … Hunger hab’ ich … Früher ist’s mir immer sonderbar vorgekommen, daß die Leut’, die verurteilt sind, in der Früh noch ihren Kaffee trinken und ihr Zigarrl rauchen … Donnerwetter, geraucht hab’ ich gar nicht! gar keine Lust zum Rauchen! – Es ist komisch: ich hätt’ Lust, in mein Kaffeehaus zu geh’n … Ja, aufgesperrt ist schon, und von uns ist jetzt doch keiner dort – und wenn schon … ist höchstens ein Zeichen von Kaltblütigkeit. „Um sechs hat er noch im Kaffeehaus gefrühstückt, und
Arthur Schnitzler: Lieutenant Gustl. Berlin: S. Fischer, 1906, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schnitzler_Leutnant_Gustl.djvu/054&oldid=- (Version vom 1.8.2018)