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Es muß Mitternacht vorbei sein … hab’ ich’s nicht früher schlagen hören? – Was ist denn das … ein Wagen fährt da? Um die Zeit? Gummiradler – kann mir schon denken … Die haben’s besser wie ich – vielleicht ist es der Ballert mit der Bertha … Warum soll’s grad’ der Ballert sein? – Fahr’ nur zu! – Ein hübsches Zeug’l hat Seine Hoheit in Pzremysl gehabt … mit dem ist er immer in die Stadt hinunterg’fahren zu der Rosenberg … Sehr leutselig war Seine Hoheit – ein echter Kamerad, mit allen auf du und du … War doch eine schöne Zeit … obzwar … die Gegend war trostlos und im Sommer zum verschmachten … an einem Nachmittag sind einmal drei vom Sonnenstich getroffen worden … auch der Korporal von meinem Zug – ein so verwendbarer Mensch … Nachmittag haben wir uns nackt aufs Bett hingelegt. – Einmal ist plötzlich der Wiesner zu mir hereingekommen; ich muß grad geträumt haben und steh’ auf und zieh’ den Säbel, der neben mir liegt … muß gut ausg’schaut haben … der Wiesner hat sich halb tot gelacht – der ist jetzt schon Rittmeister … – Schad’, daß ich nicht zur Kavallerie gegangen bin … aber das hat der Alte nicht wollen – wär’ ein zu teurer Spaß gewesen – jetzt ist es ja doch alles eins …

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Arthur Schnitzler: Lieutenant Gustl. Berlin: S. Fischer, 1906, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schnitzler_Leutnant_Gustl.djvu/041&oldid=- (Version vom 1.8.2018)