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doch noch einen andern Schliff gekriegt – da hätt’ man einen Respekt vor sich selber haben dürfen. – – Aber ewig diese Menscher … und so jung hab’ ich ang’fangen – ein Bub war ich ja noch, wie ich damals den ersten Urlaub gehabt hab’ und in Graz bei den Eltern zu Haus war … der Riedl war auch dabei – eine Böhmin ist es gewesen … die muß doppelt so alt gewesen sein wie ich – in der Früh bin ich erst nach Haus gekommen … Wie mich der Vater ang’schaut hat … und die Klara … Vor der Klara hab’ ich mich am meisten g’schämt … Damals war sie verlobt … warum ist denn nichts draus geworden? Ich hab’ mich eigentlich nicht viel drum gekümmert … Armes Hascherl, hat auch nie Glück gehabt – und jetzt verliert sie noch den einzigen Bruder … Ja, wirst mich nimmer seh’n, Klara – aus! Was, das hast du dir nicht gedacht, Schwesterl, wie du mich am Neujahrstag zur Bahn begleitet hast, daß du mich nie wieder seh’n wirst? – und die Mama … Herrgott, die Mama … nein, ich darf daran nicht denken … wenn ich daran denk’, bin ich imstand, eine Gemeinheit zu begehen … Ah … wenn ich zuerst noch nach Haus fahren möcht’ … sagen, es ist ein Urlaub auf einen Tag … noch einmal den Papa, die Mama, die Klara seh’n, bevor ich einen

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Arthur Schnitzler: Lieutenant Gustl. Berlin: S. Fischer, 1906, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schnitzler_Leutnant_Gustl.djvu/037&oldid=- (Version vom 1.8.2018)