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denn? – Bin ich denn wahnsinnig, daß ich das immer vergeß’? – Ja, meiner Seel’, vergessen tu’ ich’s jeden Moment … ist das schon je erhört worden, daß sich einer in ein paar Stunden eine Kugel durch’n Kopf jagen muß, und er denkt an alle möglichen Sachen, die ihn gar nichts mehr angeh’n? Meiner Seel’, mir ist geradeso, als wenn ich einen Rausch hätt’! Haha! Ein schöner Rausch! Ein Mordsrausch! Ein Selbstmordsrausch! – Ha! Witze mach’ ich, das ist sehr gut! – Ja, ganz gut aufgelegt bin ich – so was muß doch angeboren sein … Wahrhaftig, wenn ich’s einem erzählen möcht’, er würd’ es nicht glauben. – Mir scheint, wenn ich das Ding bei mir hätt’ … Jetzt würd’ ich abdrücken – in einer Sekunde ist alles vorbei … Nicht jeder hat’s so gut – andere müssen sich monatelang plagen … meine arme Cousin’, zwei Jahr ist sie gelegen, hat sich nicht rühren können, hat die gräßlichsten Schmerzen g’habt – so ein Jammer! … Ist es nicht besser, wenn man das selber besorgt? Nur Obacht geben heißt’s, gut zielen, daß einem nicht am End’ das Malheur passiert, wie dem Kadett-Stellvertreter im vorigen Jahr … Der arme Teufel, gestorben ist er nicht, aber blind ist er geworden … Was mit dem nur geschehen ist? Wo er jetzt lebt? –

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Arthur Schnitzler: Lieutenant Gustl. Berlin: S. Fischer, 1906, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schnitzler_Leutnant_Gustl.djvu/031&oldid=- (Version vom 1.8.2018)