gewesen! Und nachher, wie er fortgegangen ist, war’s zu spät … ich hab’ ihm doch nicht den Säbel von hinten in den Leib rennen können …
Was, ich bin schon auf der Straße? Wie bin ich denn da herausgekommen? – So kühl ist es … ah, der Wind, der ist gut … Wer ist denn das da drüben? Warum schau’n denn die zu mir herüber? Am Ende haben die was gehört … Nein, es kann niemand was gehört haben … ich weiß ja, ich hab’ mich gleich nachher umgeschaut! Keiner hat sich um mich gekümmert, niemand hat was gehört … Aber gesagt hat er’s, wenn’s auch niemand gehört hat; gesagt hat er’s doch. Und ich bin dagestanden und hab’ mir’s gefallen lassen, wie wenn mich einer vor den Kopf geschlagen hätt’! … Aber ich hab’ ja nichts sagen können, nichts tun können; es war ja noch das einzige, was mir übrig geblieben ist: stad sein, stad sein! … ’s ist fürchterlich, es ist nicht zum Aushalten; ich muß ihn totschlagen, wo ich ihn treff’! … Mir sagt das einer! Mir sagt das so ein Kerl, so ein Hund! Und er kennt mich … Herrgott noch einmal, er kennt mich, er weiß, wer ich bin! … Er kann jedem Menschen erzählen, daß er mir das g’sagt hat! … Nein, nein, das wird er ja nicht tun, sonst hätt’ er auch nicht so leise geredet … er hat auch nur wollen,
Arthur Schnitzler: Lieutenant Gustl. Berlin: S. Fischer, 1906, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schnitzler_Leutnant_Gustl.djvu/021&oldid=- (Version vom 1.8.2018)