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Operngucker bei mir hab’! Der Brunnthaler ist ganz gescheit, der hat sein Glas immer im Kaffeehaus bei der Kassa liegen, da kann einem nichts g’scheh’n … Wenn sich die Kleine da vor mir nur ein mal umdreh’n möcht’! So brav sitzt s’ alleweil da. Das neben ihr ist sicher die Mama. – Ob ich nicht doch einmal ernstlich ans Heiraten denken soll? Der Willy war nicht älter als ich, wie er hineingesprungen ist. Hat schon was für sich, so immer gleich ein hübsches Weiberl zu Haus vorrätig zu haben … Zu dumm, daß die Steffi grad’ heut’ keine Zeit hat! Wenn ich wenigstens wüßte, wo sie ist, möcht’ ich mich wieder vis-à-vis von ihr hinsetzen. Das wär’ eine schöne G’schicht’, wenn ihr der draufkommen möcht’, da hätt’ ich sie am Hals … Wenn ich so denk’, was dem Fließ sein Verhältnis mit der Winterfeld kostet! Und dabei betrügt sie ihn hinten und vorn. Das nimmt noch einmal ein Ende mit Schrecken … Bravo, bravo! Ah, aus! … So, das tut wohl, aufsteh’n können, sich rühren … Na, vielleicht! Wie lang’ wird der da noch brauchen, um sein Glas ins Futteral zu stecken?

„Pardon, pardon, wollen mich nicht hinauslassen?“ …

Ist das ein Gedränge! Lassen wir die Leut’ lieber vorbeipassieren … Elegante Person … ob

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Arthur Schnitzler: Lieutenant Gustl. Berlin: S. Fischer, 1906, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schnitzler_Leutnant_Gustl.djvu/015&oldid=- (Version vom 1.8.2018)