Wia d’ Menscha send.
Guckt mer do de Menscha zua,
Wia se hetzet, net zum saga,
Wia se ohne Rascht ond Ruah
Rücksichtslos durchs Leba jaga!
Gilts en Vorteil bloß z’ erhascha,
Ond, wenn d’ Welt en Fetza geng,
Kommt bloß Geld en ihre Tascha.
Was wird noch em Nächschta gfrogt,
Hat er sich au z’ tod fascht plogt,
Durch a ganzes Menschaleba.
Isch er alt ond lahm ond kromm
Mueß er Hoim ond Hof verlassa,
Oim grad en sein Kram dueht passa. –
Des macht so oim ’s Herz net schwer,
Mitleid isch gar rar uf Erda,
Jo, a-n-Aug no gäb er her,
– – –
Ond trotz äller Gier ond Hatz,
Oi Ziel ka mer bloß erreiche,
’s ischt a wenzig kloiner Platz,
Gleich groß, ob für Arm’, ob Reiche.
Ka mer doch am End vom Leba,
Wenn der Tod sei Machtwort schpricht
Net meh, wia sex Bretter geba.
Otto Keller: Schnitz ond Zwetschga!. Julius E. G. Wegner, Stuttgart 1917, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schnitz_ond_Zwetschga_(Otto_Keller).pdf/20&oldid=- (Version vom 1.8.2018)