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die gleich zu besprechende Sculptur der Oberfläche schon eher für eine solche Hingehörigkeit spricht, obgleich wir hierüber gerade aus den Original-Beschreibungen und Abbildungen von Stylonurus wenig Auskunft erhalten.

Die Sculptur besteht wesentlich in kleinen dunkeln scheibenförmigen Erhöhungen (F. 4, 4a, 2c) mit erhöhtem Randsaum, der nach hinten ansteigt; der Durchmesser der Scheibchen beträgt durchschnittlich 1 mm. Im Abdruck erscheinen sie meist hufeisenförmig. Sie sind sehr verbreitet auf den Leibesgliedern und den Grundgliedern des grossen Fusspaares. Statt ihrer erscheinen an einzelnen Stellen, so am Rande der Grundglieder dichtgedrängte kurze elliptische Erhöhungen (F. 5, 2a), die bisweilen schmal linear werden und in solcher Form auch noch an dem oben beschriebenen spitzen Endgliede eines Fusses zu sehen waren. Statt dieser Erhöhungen sind nun am seitlichen Umschlage der Leibesglieder (F. 6, 2b) längliche Vertiefungen oder Oeffnungen zu sehn, die stellweise gehäuft zwischen die kleinen scheibenförmigen Erhöhungen eingeschoben sind. Diese Erhöhungen gewähren ein durchaus charakteristisches Bild, wodurch unser Fossil sich scharf von den erhöhten Verzierungen bei Eurypterus und Pterygotus[WS 1] unterscheidet. In den Abbildungen zu H. Woodword’s Beschreibungen von Stylonurus T. XXII, XXIII – erscheinen am Kopfe zahlreiche kleine kreisförmige Verzierungen, die an die oben geschilderten erinnern. An den Leibesgliedern fehlen sie dort und es finden sich dafür andre grössere, in Reihen gestellte spitze Schuppenbildungen, von denen an unserm Fossil daher nichts zu sehen ist.

Wir haben im Obigen unser Fossil dem Stylonurus genähert wegen der allgemeinen Leibesform, dem Bau der Füsse und besonders wegen der eigenthümlichen Verzierung der Leibesglieder. Andererseits lässt uns das Fehlen der Oberseite des Kopfes in dieser Bestimmung sehr unsicher werden, ebenso sprechen die deutlichen Dorsalfurchen und die schnelle Leibeszunahme am Vordertheile des Leibes gegen eine solche Bestimmung. Das eigenthümliche Metastoma hilft uns für die systematische Stellung unsers Fossils wenig, da ein solches bisher auch bei Stylonurus nicht nachgewiesen ist. Wahrscheinlich haben wir es mit einer neuen Gattung aus naher Verwandschaft mit Stylonurus zu thun, da wir sie aber nicht genügend charakterisiren können und andrerseits kein Zweifel darüber besteht, dass uns eine neue von Herrn Simonson gefundene Art vorliegt, so scheint es uns vorläufig am richtigsten unsre Art als Stylonurus (?) Simonsoni n. sp. in die Wissenschaft einzuführen.

Unser Stylonurus (?) Simonsoni bildet eine wichtige Erweiterung, der an sich schon so reichhaltigen und eigenthümlichen Fauna der obersilurischen

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Pterypotus