Maasse des Kopfes:
Länge. | Grösste Breite. | Hinterrand. | |||
44 | mm. | 67 | mm. | 62 | mm. |
40 | » | 60 | » | – |
Also wird die Art grösser als E. Fischeri.
Sämmtliche Exemplare der neuen Art wie der Varietät gehören dem Revaler Museum an, in dem auch der grösste Theil des vorhandenen Materials des typischen E. Fischeri aufgespeichert liegt.
Obgleich in der grossen Monographie von Huxley und Salter[1] und namentlich der von Woodward[2] die Gattung Pterygotus schon recht ausführlich abgehandelt worden ist, so glauben wir doch jetzt, auf unser Material gestützt, Manches zur Kenntniss der Gattung hinzufügen zu können und namentlich Manches anders deuten zu können, als man früher gethan hat.
Die Gattung Pterygotus gehört ausschliesslich dem obersten Silur und dem untersten Devon an. Ausser einigen Spuren in Amerika, Böhmen und Galizien ist die Gattung bisher vorzüglich in England und Schottland bekannt, von wo 9 Arten beschrieben werden, von denen übrigens nur 2: P. anglicus Ag. und P. bilobus Salt. genauer bekannt sind, zu denen jetzt als 3te unsre öselsche Art kommt.
Die Gattung Pterygotus unterscheidet sich von Eurypterus wesentlich durch die grossen am Seitenrande des Kopfes belegenen deutlich facettirten Augen (bei Eurypterus fehlen die Facetten), die grossen Scheeren tragenden Fühler, die verschiedenartige Sculptur und Einlenkung der Leibesglieder und das breite Endglied (Telson), das zugespitzt oder ausgerandet, aber nie als Limulusartiger Stachel ausgebildet ist wie bei Eurypterus.
Die einzelnen Kaufüsse sind ebenfalls verschieden ausgebildet, doch können wir hier nichts Neues zu ihrer Kenntniss beitragen. Die Zahl der zum Kopf gehörenden Fusspaare beträgt 6 und nicht 5, wie Woodward annimmt. Wie schon oben (S. 47) erwähnt, können wir auf den von ihm selbst und Hall gegebenen Abbildungen ausser den Scheeren und den Ruderfüssen noch 4 Fusspaare (Endognaths) nachweisen, deren Woodward seiner Theorie zu Liebe nur 3 annehmen wollte und daher lieber eine unnatürliche Verschiebung (Monogr. Merost. T. II, F. 1) statuirte, als die Vierzahl der erwähnten Fusspaare zugab. Eine eigenthümliche zum Kopf gehörige Platte, das Epistoma finden wir bereits bei Huxley und Salter (l. c. T. I, F. 1 a) abgebildet, und auf dem restaurirten Exemplar des P. bilobus (l. c. T. XV, F. 6) am Vorderrand des Kopfschildes angebracht. In seiner Monographie
Friedrich Schmidt: Miscellanea silurica III. , St. Petersburg 1883, Seite 64. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schmidt_Miscellanea_Silurica_III.djvu/68&oldid=- (Version vom 1.8.2018)