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Schuppen gleich hinter dem obenerwähnten Streifen, das die Mitte des Gliedes (von vorn nach hinten) aber nicht erreicht und nach den Seiten zu schmäler wird. Nahe dem Hinterrande des Gliedes sehen wir eine Reihe von 4–6 starken spitzdreieckigen Schuppen, die im Leben als kurze Dornen hervorstehn mochten; die mittlern Spitzen sind die stärksten, über jeder derselben sehen wir noch eine Gruppe von feinern Schuppen, die bis zum vordern Bande reicht, und ebenso ist der Zwischenraum zwischen den grossen schwarzen Spitzen von feinern Schuppen eingenommen. Der Hinterrand des Gliedes, der hintere Umschlag und die nach vorn gewandten Seitenflügel zeigen keinerlei Verzierungen. Der Umschlag reicht bis zur Dornenreihe.

Die Unterseite des Thorax zeigt eine durchaus eigenthümliche Bildung, die von Nieszkowski im Ganzen richtig erkannt, von Andern aber wiederholt falsch aufgefasst worden ist. Die Thoraxglieder sind wie oben gesagt unten nicht geschlossen, sie wurden hier aber von einer Reihe von 5 beweglichen blattfussartigen Platten bedeckt, die dachzieglig übereinander liegen, indem jede Platte bis zu ihrer Mitte von der nächstvorhergehenden bedeckt wird und der Hinterrand einer vordern Platte mit dem Vorderrand der übernächsten zusammenfällt.

Die 5 Platten entspringen in gleicher Höhe mit den entsprechenden Dorsalgliedern und kommen in ihrer Längenausdehnung zwei derselben gleich, so dass die 1ste das 1ste und 2te, die 2te das 2te und 3te, die 5te das 5te und 6te Dorsalglied von unten deckt. Die Platten sind durchaus frei von den Dorsalgliedern und hatten eine stärkere Wölbung als diese, wie aus dem Durchschnitt T. II, F. 10 hervorgeht und dem Umstand, dass bei den gewöhnlichen von oben nach unten zusammengedrückten Exemplaren, die Seitenränder der untern Platten seitlich über die Rückenglieder hervorragen, (T. II, F. 9, T. III, F. 17; in F. 9 ist eine vorragende Platte zu viel gezeichnet). Die Oberfläche der Platten ist durchweg mit feinen schuppenartigen Erhabenheiten bedeckt (T. IIIa, F. 7, 8, 9), und zwar auf beiden Seiten, der obern und der untern. Dass die Platten wirklich von oben und unten geschlossen sind und aus zwei Lamellen bestehn wie das Metastoma, liess sich wiederholt deutlich erkennen.

Die vorderste Platte, oder der vorderste Blattfuss (T. II, F. 1, 2, 3, 6, 7, 8, T. IIIa, F. 1 b, f, 6, 7, 8, 10, 11), ist schon von Hall und Woodward richtig dargestellt und mit dem Operculum bei Limulus, das die Generationsorgane trägt, richtig verglichen worden; er entspringt in gleicher Höhe mit dem Hinterrand des Kopfschildes und endet entsprechend dem Hinterrande des 2ten Thoraxgliedes; sein Vorderrand schiebt sich über den Hinterrand des Metastoma und der Grundglieder des grossen Fusspaars und springt in der Mitte etwas vor. Er besteht (s. T. IIIa, F. 1 f) aus zwei Seitenlappen (b) und einem mittlern Zipfel, (a), der am Grunde durch Näthe mit den Seitenlappen verbunden ist. Der mittlere Zipfel zeigt zwei dreieckige Grundglieder, (a1) deren Basen unter stumpfem Winkel zusammenstossen; die äussern Seiten sind gebogen, die innern bilden eine gebrochene Linie, in deren vordern Theil die beiden Grundglieder in einer kurzen Nath zusammenstossen, während die

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Friedrich Schmidt: Miscellanea silurica III. , St. Petersburg 1883, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schmidt_Miscellanea_Silurica_III.djvu/61&oldid=- (Version vom 1.8.2018)