Seite:Schmidt Miscellanea Silurica III.djvu/59

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Einlenkung des 5ten Gliedes. Diese Spitzen wiederholen sich auch beim 5ten und 6ten Gliede. Das 5te Glied (T. III, F. 2, 17, 18) ist kürzer, fast quadratisch, am Aussenrande an der Einlenkungsstelle etwas ausgeschweift. Das 6te Glied (T. III, F. 2, 17, 18, 19), erweitert sich nach aussen, ist von halbovalem Umriss und springt in der Mitte der Aussenseite mit einem Gelenkfortsatz vor, an den sich das grosse platte 7te Glied ansetzt. Bei Nieszkowski sind diese Details ungenau gezeichnet. Bei Hall finden wir die entsprechende Darstellung bei den grossen Exemplaren auf T. 81C und 83. Die tiefen Einbuchtungen des 5ten und 6ten Gliedes wie auf T. 80A, F. 1 und 3, und beim Diagramm, Seite 397 kennen wir bei unsrer Art nicht. Die beiden grossen platten Glieder 7 und 8 (T. III, F. 2, 17, 18, 19, 20, 21, 22), bilden zusammen fast einen Halbkreis und dienten wohl als eigentliche Ruderplatte. Der hintere proximale vorspringende Fortsatz des 7ten Gliedes (T. III, F. 2, 17, 18, 19, 21) entspricht nicht einer Einbuchtung im Aussenrande des 6ten Gliedes, wie man nach Analogie der Hall’schen Darstellung (l. c. p. 397) erwarten sollte, sondern schiebt sich seitlich unter dasselbe. An der distalen und hintern Seite des 7ten Gliedes befindet sich eine 3 seitige Platte (T. III, F. 2, 18, 20, 21), die mit dem übrigen Gliede durch eine Nath verbunden ist. Diese Platte hat Hall richtig dargestellt und Nieszkowski nicht bemerkt. Hart vor ihr, nach vorn in einer Bucht, liegt die Artikulationsstelle des eiförmigen 8ten Gliedes, das sich bei der Bewegung über die genannte Platte, wie ein Scheerenblatt über das andere schiebt[1], wie Hall gleichfalls schon richtig bemerkt hat (Nieszkowski nahm noch eine tiefe Gelenkgrube an). Eine weitere Verschiebung des 8ten Gliedes als bis zur Nath kommt nicht vor. Das 8te Glied ist bekannt; (T. III, F. 2, 17, 18, 20, 22), es zeigt an der Vorderseite eine feine Zähnelung (F. 20, 22) und an der distalen Spitze eine tiefe Einbucht, die von einem stumpfen, beweglichen, platten Zahn ausgefüllt wird, den wir als 9tes (Endglied) bezeichnen können.

Die Oberfläche der Kaufüsse zeigt auf den Grundgliedern deutlich die charakteristische Schuppenzeichnung (T. III, F. 3, 9, T. IIIa, F. 3), sowohl auf der untern als der obern Seite, auf den übrigen Gliedern ist dieselbe nur selten wahrzunehmen.

Das Metastoma (T. III, F. 1, 4, 7; T. IIIa, F. 1b, 6) ist schon von Nieszkowski (l. c. T. II, F. 1, 3) richtig abgebildet. Es ist von ovaler Form, etwa 1 mm. in der Mitte dick, etwa 13/4 mal so lang wie breit, die grösste Breite in der Mitte. Am vordern Rand ist eine seichte, kurze Furche zu erkennen; in Folge davon erscheint dieser vordere Rand von oben oder der Rückenseite gesehn (T. IV, F. 4: hier ist der obere Vorderrand, durch Abtragung der Masse des Metastoma, von unten sichtbar) ausgebuchtet, was von unten her nicht der Fall ist.

Diese Ausbuchtung bildet das untere Ende der Mundöffnung. Seitlich reicht das Metastoma bis zur concaven Kante an der Innenseite des Grundgliedes vom grossen Fusspaar, von der an der Randsaum dieses Gliedes sich oben über das Metastoma schiebt (T. III, F. 2, 4, von unten; F. 7 und T. IIIa, F. 6 von oben).


  1. Wie es scheint, kann übrigens das 8te Glied sowohl über als unter die dreieckige Platte geschoben werden.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schmidt: Miscellanea silurica III. , St. Petersburg 1883, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schmidt_Miscellanea_Silurica_III.djvu/59&oldid=- (Version vom 1.8.2018)