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Das letzte, 8te Glied ist kürzer, endet jederseits vorn in einen langen lancettlichen nicht eingelenkten Dorn; zwischen diesen beiden Enddornen ist der bewegliche Endstachel eingelenkt, der mit den beiden Dornen von gleicher Länge ist; in Folge davon erscheint das Endglied gleichmässig dreispitzig, (T. III, F. 12, 13. T. IIIa, F. 1), ein Charakter, der nur dem 4ten Fusspaar zukommt und nicht zugleich allen früheren, wie Nieszkowski irrthümlich angegeben hatte. Gewöhnlich beginnt der hervorragende Theil des 4ten Fusspaares mit der Mitte des 4ten, also des ersten gestreckten Gliedes; dieser hervorragende Theil bildet gewöhnlich einen leichten nach hinten offenen Bogen und kommt in seiner Länge etwa 2/3 der Breite des Kopfschildes gleich.

Das 5te Fusspaar, (T. III, F. 1, 2, 4, 5, 7, 8, 9, 10, 17, 18, 19, 20, 21, 22, T. IIIa, F. 1, 2, 3), als gewöhnlich am vollständigsten erhalten, ist sowohl von Nieszkowski als Hall grösstentheils richtig beschrieben und von Hall auch gut abgebildet worden. Nur in einigen Details werde ich Zusätze zu machen haben. Es ist ein mächtiger Ruderfuss, dessen Grundglieder mit dem zwischen ihnen eingefügten Metastoma die ganze Breite des hintern Theils des Kopfschildes einnehmen und nach hinten auch über dasselbe hervorragen. Die Länge des seitlich frei hervorragenden Theils der Ruderfüsse übertrifft die Breite des Kopfschildes etwa um 1/3 derselben. Das Grundglied ist von vierseitiger rhomboidaler Form; die vordere Seite schiebt sich unter (von der Bauchseite gesehen über) das Grundglied des 4ten Fusspaars und verdeckt dessen hintern Theil; die hintere Seite schiebt sich unter den vordern Theil des ersten Blattfusses, oder des Operculum (T. III, F. 7, T. IIIa, F. 6, 11), das am Hinterrande des Kopfschildes entspringt und die innere Seite schiebt sich seitlich unter das Metastoma, so dass sie dieses an der untern freiliegenden Seite des Kopfschildes in einer concaven Linie begränzt (T. III, F. 1, 2, 4 von unten, F. 7 und T. IIIa F. 6 von oben gesehn). Die beiden Zahnvorsprünge an der vordern und innern Ecke (T. III, F. 2, 4, T. IIIa, F. 2, 3) liegen nicht in einer Ebene; der vordere stumpfe Zahn kommt vor das Metastoma zu liegen; der hintere leicht aufwärts gerichtete wird vom vordern Ende des Metastoma (von unten gesehen) verdeckt und besteht aus 6 feinen kurzen Zähnen, die wie bei Pterygotus von vorn nach hinten an Stärke abnehmen, (T. III, F. 9). Der rundliche, zipfelartige Gelenkfortsatz der hintern und äussern Ecke, ist auf der untern Seite (T. III, F. 1, 4, 8, T. IIIa, F. 3) nur durch 2 Einkerbungen von der Platte des Grundgliedes geschieden, von denen die auf der Vorderseite belegene schwach, die auf der äussern Seite dicht über der Einlenkung des 2ten Fussgliedes belegene dagegen tief eingreifend ist. Auf der obern Seite (T. III, F. 9) erscheint der genannte Gelenkfortsatz durch eine deutliche durchgehende Furche vom übrigen Grundgliede geschieden.

Das 2te und 3te Fussglied (T. III, F. 1, 2, 5, 9) sind kurz, ringförmig, das 2te Glied (T. III, F. 1, 2, 8, 9) zeigt ähnlich wie schon beim 4ten Fusspaar bemerkt, einen stielförmigen, unter spitzem Winkel aufsteigenden Fortsatz auf der proximalen Seite, der zur Gelenkverbindung mit dem Grundgliede dient. Das 4te Glied (T. III, F. 1, 2, 5, 17, 18) ist oblong, etwa noch einmal so lang als breit, etwas bogig nach vorn convex gekrümmt, mit einer deutlichen Längs-Crista und deutlichen Spitzen an der äussern Seite zu beiden Seiten der

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Friedrich Schmidt: Miscellanea silurica III. , St. Petersburg 1883, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schmidt_Miscellanea_Silurica_III.djvu/58&oldid=- (Version vom 1.8.2018)