F. 1 a, T. IIIa, F. 1 a) erkennen wir nur eine spitz dreieckige Anschwellung, die am Hinterrande beginnt und mit schmaler Spitze bis zu den Nebenaugen reicht. Von hier gehn zwei breite dreieckige Anschwellungen (in Form von Kreisausschnitten) zum Vorderrande und lassen eine flache längliche Furche zwischen sich, die von den Nebenaugen zur Vorderrandfurche reicht. Der grösste, flache Theil der Kopfoberfläche zeigt keine Verzierungen, sondern bisweilen nur einige Längsrunzeln. Die oben genannten Erhöhungen aber sind mit ziemlich dichten, schwarzen, erhabenen, warzenartigen Pünktchen bedeckt; ebenso erscheinen diese auch in der flachen Vertiefung vor den Nebenaugen, in der Randfurche und besonders deutlich, in eine Reihe gestellt, auf den beiden (der innern und äussern) Kanten der Randleiste (s. Nieszk. l. c. T. I, F. 1 u. unsre T. IIIa, F. 1 a). Ausserdem treten parallel und nahe dem Hinterrande, am Grunde und zu beiden Seiten der von hier ausgehenden spitz dreieckigen Erhöhung eine Reihe von 4–6 kurzen schwarzen dreieckigen Schuppen hervor, die im Leben wohl als Dornen erschienen; dazwischen sieht man feinere Schuppen. Der Hinterrand selbst zeigt eine schmale wulstige, fein längsgestreifte Kante, die einen ganz kurzen Umschlag nach unten macht, der kaum bis zur obenerwähnten Schuppenreihe reicht. Nach den Ecken zu, an dem nach vorn gebrochenen Theil des Hinterrandes, verliert sich die wulstige Kante. Die flache, fast rechtwinklige Ecke ist mit schwarzen Pünktchen besetzt.
Die Unterseite des Kopfes, mit den Kaufüssen, ist für den Beschreiber am schwierigsten in allen Details festzustellen. Sowohl Nieszkowski als Hall haben ausführliche Darstellungen gegeben, die aber im Einzelnen vielfach nicht übereinstimmen, obgleich Verschiedenheiten bei der nahen Uebereinstimmung der beiderseitigen Objecte, kaum anzunehmen sind. Ich muss zum allergrössten Theil die Nieszkowski’sche Beschreibung bestätigen, während seine Abbildungen viele Ungenauigkeiten enthalten.
Die Unterseite des Kopfes wird zunächst vorn und an den Seiten von dem zarten Umschlage der obern Schaale bis auf etwa 1/3 ihrer ganzen concaven Fläche ausgekleidet, ganz wie bei Limulus, (T. III, F. 3). Die Schaale zeigt hier feine Reihen von schuppenartigen nach aussen convexen Erhabenheiten die in wellenförmige Linien angeordnet sind (F. 3 a), die dem äussern Rande parallel verlaufen. In der Mitte der Schaale ist die Mundöffnung gelegen, die ebenfalls ganz wie bei Limulus von den Hüftgliedern von 5 Paar Kaufüssen umgeben wird, die von hinten nach vorn dachzieglig über einander gelagert sind. Zwischen dem 1sten Paar der dreiseitigen Hüftglieder erkennt man an einigen wenigen Exemplaren (T. III, F. 1, 1 a) ein äusserst fein gegliedertes Fühlerpaar, dessen Fäden von einem gemeinsamen Grundgliede auszugehn scheinen, wieder wie bei Limulus. Die Fühler erreichen mit ihren Spitzen den Vorderrand des Kopfschildes nicht, und sind daher von oben immer verdeckt. Sie sind so äusserst zart, dass es kein Wunder ist, wenn sie früher nicht nachgewiesen wurden. Durch ihre zarte Beschaffenheit und den Mangel an Scheeren am Ende unterscheiden sie sich wesentlich von den Scheerenfühlern von Pterygotus und Limulus und erinnern eher an die feinen Fühler andrer Crustaceengruppen. Da ich diese feinen Fühler, die nur ein paar mm. lang und höchstens 1/10 mm. stark sind, zweimal sicher an derselben Stelle constatirt
Friedrich Schmidt: Miscellanea silurica III. , St. Petersburg 1883, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schmidt_Miscellanea_Silurica_III.djvu/55&oldid=- (Version vom 1.8.2018)