Erklärung der Figuren. T. I, F. 39 ein isolirter Kopf aus dem Revalschen Museum; er ist vollständiger erhalten als bei den anderen Exemplaren, zeigt aber etwas andere Dimensionen; immerhin musste er als B. Schrencki bestimmt werden; F. 40 das vollständigste Exemplar, in der Volborth’schen Sammlung der Akademie; F. 41 mit voriger Figur auf einer Platte, zeigt Kopf, Thorax und Abdominalglieder ohne Stachel; F. 42 das Nieszkowski’sche Originalexemplar aus dem Dorpater Museum, vom Kopf nur der verschobene Hinterrand sichtbar, Thorax und Abdomen, ohne Stachel, vorhanden; F. 43 einige Thoraxglieder; z. Th., namentlich das zweilappige 6te Glied, isolirt (Volborth’sche Sammlung).
1859. Bunodes rugosus Nieszk. Zusätze zur Monogr. der Trilob. der Ostseeprovinzen im Archiv für Naturk. Liv-, Est- und Kurl. Ser. I, Bd. II, p. 380, T. II, F. 14.
Nieszkowski hatte nur ein vollständiges Kopfschild vor sich, das darum auch nicht genügend abgebildet und beschrieben werden konnte. Gegenwärtig liegen mir ausser diesem Originalexemplar noch drei Stücke vor, die ich sämmtlich habe abbilden lassen und die uns eine ziemlich vollständige Vorstellung von dem Bau des Thieres geben.
Das Kopfschild ist fast kreisförmig, breiter als lang, die grösste Breite ziemlich vorn; im Umkreis am Vorderrande viel weniger convex als am Hinterrande, so dass dieser das erste Leibesglied nur in einem Punkte berührt, wie das im Uebrigen nicht wohlerhaltene Stück F. 47 deutlich zeigt. Die Seiten wenig convex, fast geradlinig. Das Kopfschild zeigt geradezu die umgekehrte Form von dem des B. Schrencki F. 39; es konnte aber richtig gedeutet werden, sowohl durch F. 47 als F. 46, die ein ganzes Exemplar mit nach unten übergeklapptem Kopfschilde darstellt, als auch namentlich durch die ganz mit den übrigen Arten übereinstimmende Ausbildung der Hufeisenwulst, mit den von ihr ausstrahlenden radialen Rippen. Die Wulst selbst ist viel schwächer angedeutet als bei den übrigen Arten, aber immerhin erkennbar. Bei der Nieszkowski’schen F. 14 (unsere F. 44) tritt sie fast gar nicht hervor, dafür sind hier die Radialfalten, die von der Wulst ausgehen, stärker als bei den später gefundenen Stücken. Diese Radialfalten erscheinen in der nämlichen 9-Zahl wie bei den übrigen Arten: eine gerade Falte nach vorn, von dem Scheitel des Hufeisens aus und vier seitliche bogenförmige, mit der Convexität nach aussen. Auch die seitlichen Falten sind entsprechend der Contour des Kopfschildes sämmtlich nach vorn zu gebogen; sie erreichen den Rand nicht, der daher nicht die Einkerbungen zeigt wie B. lunula. Entsprechend dem Namen der Art sind die feinen Runzeln der Oberfläche sehr stark ausgebildet, und zwar vorzüglich parallel dem Vorder- und Hinterrande (bald bei diesem, bald bei jenem stärker entwickelt). Im Uebrigen ist die fein tuberkulirte Sculptur des Kopfes ganz analog wie bei den übrigen Arten.
Friedrich Schmidt: Miscellanea silurica III. , St. Petersburg 1883, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schmidt_Miscellanea_Silurica_III.djvu/43&oldid=- (Version vom 1.8.2018)