Seite:Schmidt Miscellanea Silurica III.djvu/36

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

äusserlichen Gründen. Die hierher gehörigen Figuren haben auf der ersten Tafel mit den Leperditien am bequemsten Platz gefunden, und daher lasse ich auch die Beschreibung gleich hinter diesen folgen.

Dr. H. Woodward hat die Gattung Hemiaspis im Jahre 1865 aufgestellt und später ausführlich beschrieben, namentlich in seinem Monograph of the british fossil Crustacea of the order Merostomata IV, p. 174 ff. in Palaeontograph. society Vol. 26, 1872. Dort weist er auch auf die nahe Verwandtschaft unserer öselschen Gattungen Bunodes Eichw., Exapinurus Nieszk. und Pseudoniscus Nieszk. mit Hemiaspis hin, und bringt alle diese Gattungen in die Ordnung der Eurypterida, freilich als abweichende Glieder derselben, die den Uebergang zu den ächten Xiphosuren vermitteln.

Von unseren ebenerwähnten öselschen Gattungen wurde Bunodes schon 1854 von Eichwald aufgestellt (Bull. de Mosc. 1854, I, p. 107), der damals über die systematische Stellung noch ganz im Unklaren war, indem er zwischen Fischen und Crustaceen schwankte; später (Bull. de Mosc. 1857, p. 337) weist er ihr eine Uebergangsstelle zwischen Xiphosuren und Decapoden an.

In seinen Zusätzen zur Monographie der Trilobiten der Ostseeprovinzen im Archiv für Naturkunde Liv-, Est- und Kurlands 1. Ser. Bd. II, p. 377–383 (1859) beschreibt Dr. J. Nieszkowski im Anhang die Gattung Bunodes genauer und stellt aus der nämlichen Lokalität Rootziküll noch zwei andere verwandte Gattungen auf, Exapinurus und Pseudoniscus, ohne sich übrigens über die systematische Stellung dieser Gattungen näher auszusprechen. In der Lethaea ross. anc. per. p. 1444–47 (1860) kommt auch Eichwald nochmals auf unsere Gattungen zu sprechen und bringt sie diesmal schon direkt (wenn auch nicht ganz sicher) bei den Trilobiten, und zwar bei den Remopleurideen unter, wahrscheinlich veranlasst durch den trilobitenähnlichen Habitus der Gattung Pseudoniscus Nieszk.

Im Sommer 1875 hatte ich, wie in der Einleitung S. 3 erwähnt, Gelegenheit mich mit Dr. Woodward im British museum über unsern Gegenstand auszusprechen. Er demonstrirte mir die nahe Verwandtschaft von Hemiaspis und Bunodes und forderte mich auf, unsere neu hinzugekommenen Materialien zu verarbeiten. Nach meiner Rückkehr machte ich mich auch daran, brachte aber die Arbeit nicht zum Abschluss. Nur in der Sitzung der geologischen Abtheilung der Petersburger Naturforschergesellschaft am 21. Febr. 1876 machte ich eine kurze Mittheilung[1] über meine Untersuchungen, in der ich die Gattungen Bunodes Eichw. und Exapinurus Nieszk. zusammenziehe und auf die nahe Verwandtschaft dieser Formen mit Hemiaspis Woodw. aufmerksam mache, der kaum generisch von ihnen zu trennen ist. Pseudoniscus Nieszk. wird als besondere Gattung beibehalten.


  1. Труды Санктпетербургскаго Общества естествоиспытателей Т. VII стр. LV.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schmidt: Miscellanea silurica III. , St. Petersburg 1883, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schmidt_Miscellanea_Silurica_III.djvu/36&oldid=- (Version vom 1.8.2018)