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Maasse:

Höhe
Länge grösste vorn hinten Schlosslinie
Rechte Schaale 13,2 mm. 8,8 mm. 5,8 mm. 7,5 mm. 10,0 mm.
12,0 » 8,0 » 5,2 » 7,0 » 8,5 »
10,5 » 7,0 » 4,8 » 7,0 »
Linke Schaale 16,0 » 9,0 » 6,8 » 8,0 » 11,0 »

Vorkommen. Die vorliegenden Stücke stammen aus einem dunkelgrauen Kalk vom Ufer der Belaja unterhalb Katschukowa; das Gestein stimmt mit dem grauen Kalk in dem die vorigen Arten aufliegen überein, doch sind sie mit ihr nicht zusammen gefunden worden.

Erklärung der Figuren. T. I, F. 26 a, b, c Exemplar der rechten Schaale, a von oben, b von der Bauchseite mit den Poren am Ende der Randfurchen, c Querdurchschnitt, der Stellung von a entsprechend; F. 27 Exemplar der rechten Schaale mit stärker hervortretender Wölbung in der Mitte; F. 28 a, b, c linke Schaale, bei b der nur die Mitte einnehmende Umschlag des Bauchrandes zu sehen. Alle Exemplare im Museum des Berginstituts.


4. Von der Insel Waigatsch.

Von der Expedition des Prof. Baron A. Nordenskjöld an die Jenisseimündung im Jahre 1875 erhielt ich durch Prof. G. Lindström in Stockholm eine Portion grauer splittriger Kalksteinproben, erfüllt von Leperditien, die vom Cap Grebennyi auf der Insel Waigatsch stammen. Die übrigen Petrefakten – es sind noch Brachiopoden, Korallen und Trilobiten vorhanden – sind noch nicht bestimmt; es kann daher über das Niveau der erwähnten Ablagerung nichts Genaueres gesagt werden[1]. Immerhin ist es äusserst wahrscheinlich, dass wir es hier ebenfalls mit einer dem Hercyn E. Kayser’s zugehörigen Ablagerung aus dem Gränzgebiet des Silur und Devon zu thun haben. Fast alle Exemplare gehören einer Art an, die ich ihrem Entdecker zu Ehren L. Nordenskjöldi nenne; ausserdem fand sich noch ein wohl charakterisirbares Exemplar einer anderen, neuen, der vorigen verwandten Art, L. Waigatschensis n. sp., und endlich eine dritte Form mit stark entwickeltem Buckel oder Vorsprung an der hinteren Seite, die aber nur in unvollständigen Bruchstücken vorliegt.


Leperditia Nordenskjöldi n. sp. T. I, F. 29–32.

Es liegen uns eine grosse Zahl (über 100) wohlerhaltene aber stets getrennte Exemplare der rechten sowohl als der linken Schaale vor, nach denen die Charaktere der Art


  1. Soeben erhalte ich den Artikel von Prof. G. Lindström, Silurische Korallen aus Nord-Russland und Sibirien, in Bihang till k. svenska Vet. Akad. Handl. Bd. 6, № 18, p. 6 (1882), wo von der erwähnten Localität Proetu sconspersus Ang., Atrypa didyma, Favosites Forbesi Edw., Syringopora fenestrata Lindstr. angeführt und der grösste Theil der Schichten als obersilurische bezeichnet sind.
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Friedrich Schmidt: Miscellanea silurica III. , St. Petersburg 1883, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schmidt_Miscellanea_Silurica_III.djvu/29&oldid=- (Version vom 1.8.2018)